Kinder lieben sie und viele Erwachsene auch: die Krippe unter dem Weihnachtsbaum. Wer Krippen mag, der sollte unbedingt einen Abstecher nach Unterschneidheim im Ostalbkreis machen. Theresia Nagler hat dort in einer Ausstellung das zusammengetragen, was sie in 50 Jahren gesammelt hat.
Weihnachtskrippen mit Swarovski-Steinen und Elefanten
Weihnachtsengel, Krippenfiguren, Jesuskinder, so weit das Auge reicht. Den früheren Schweinestall, so groß etwa wie eine Garage, hat Theresia Nagler in ein Krippenmuseum umfunktioniert. Und wenn die 90 Jahre alte Frau mit Kittelschürze und Gehstock durch ihre Schätze führt, dann leuchten ihre Augen mit einer Krippe um die Wette, die gleich am Eingang steht. Denn an der modernen Krippe funkeln Swarovsky-Steine. Daneben stehen Krippen, die schon hundert Jahre alt sind. Und Theresia Nagler kennt zu jeder eine kleine Geschichte. Auch zu einer kleinen Krippe, die in einem Karton aufgebaut ist, eine sogenannte Faulenzerkrippe: "Man nennt die Faulenzerkrippe, weil man sie einfach hinstellen darf, man braucht nicht lange aufbauen."

Sammelleidenschaft begann in der Kindheit
Seit 50 Jahren sammelt Theresia Nagler Krippen und Figuren, begonnen hat die Leidenschaft noch viel früher. "Von der Kindheit an ist man da irgendwie geprägt worden", erklärt sie - und als sie dann zu einer Bekannten gekommen und die hat auch gesammelt und das hat mir voll den Auftrieb gegeben", erklärt die 90-jährige.
Krippenschätze auch vom Sperrmüll
Die Sammelleidenschaft hat Theresia Nagler überall dort hingeführt, wo es Schnäppchen gab. Immer angetrieben von der Begeisterung für weihnachtlichen Schmuck, von Missionen, Flohmärkten, Bekannten. Manchmal hat sie auch Fundstücke an Orten gefunden, an denen sie nicht mit Wertvollem rechnete, erzählt Theresia Nagler. Sie zeigt auf zwei große Holzelefanten, die neben einer Krippe stehen.
"Die Elefanten, die hat mein Sohn vom Sperrmüll - und dann hab ich sie malen lassen."
Von groß wie die mit den Elefanten bis hin zu winzig klein in der Schale einer Walnuss sind die gesammelten Krippen von Theresia Nagler. Wie klein eine Krippe sein kann, zeigt sich auch an einer Christbaumkugel, die sich öffnen lässt: "Das ist das Jesuskind in der Spieluhr", erklärt die 90-jährige. Sie dreht an einem kleinen Rädchen und plötzlich reiten die Heiligen Drei Könige zum Christkuskind.

Warum Jesulein lange Haare hat
Kurzweilig ist der Besuch durch die Krippenausstellung, weil die Dame gefühlt alles weiß. Auch, warum viele Jesuskinder früher mit langen Haaren dargestellt wurden: "Früher war die lange Haartracht nur den Prinzen und Königssöhnen vorbehalten - und deshalb hat man dem Jesuskind immer lange Haare gegeben, um seine Würde darzustellen," erklärt sie. Die Krippenausstellung im Schweinestall: Bis ins Frühjahr hinein können Theresia Naglers Sammlerstücke in Unterschneidheim nach Voranmeldung besichtigt werden.