Notunterkunft für ukrainische Flüchtlinge bei der LEA Ellwangen: Ein mit Bauzaun abgetrenntes Abteil mit vier Betten und einem Tisch. (Foto: SWR)

Einrichtung hat weitere Unterkünfte vorbereitet

LEA Ellwangen erwartet noch deutlich mehr Geflüchtete aus der Ukraine

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Christine Janke
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Peter Köpple

Die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine wird weiter steigen, da ist sich die LEA Ellwangen sicher. Eine neue Notunterkunft ist eingerichtet, dabei soll es aber nicht bleiben.

In der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) in Ellwangen (Ostalbkreis) sind derzeit fast 550 Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht. Das sind knapp viermal so viele wie vor einer Woche. Die Gebäude seien nahezu voll, sagte LEA-Leiter Berthold Weiß dem SWR. Eine weitere mögliche Unterkunft stehe schon bereit: In der Hungerberg-Sporthalle wurden mit Bauzäunen und Planen Abteile geschaffen.

LEA erwartet weiteren Zustrom an Geflüchteten

In der Sporthalle sollen zwischen 110 und 120 Personen eine Unterkunft finden - und zwar dann, wenn es eng werde, so Berthold Weiß: "Wir haben eine Einrichtung, die ist 24/7 geöffnet. Wir haben kein Schild: wegen Überfüllung geschlossen". Käme am Abend ein Zug mit 50 Geflüchteten, dann sei es ihre Aufgabe, diese Menschen anständig zu versorgen.

"Aktuell haben wir unsere Unterkunftsgebäude nahezu voll belegt - das heißt, wir müssen schauen: Wo bringen wir die Leute im Zweifel unter?"

Er geht davon aus, dass die Notunterkunft in den kommenden Tagen benötigt wird. Für die Halle spreche, dass sie beheizbar und trocken sei und über anständige sanitäre Einrichtungen verfüge, so LEA-Leiter Berthold Weiß weiter. Die Stadt Ellwangen hat die Räume unbürokratisch und ohne Zögern zur Verfügung gestellt. Dass die Halle gebraucht wird, da ist er sich angesichts des hohen Andrangs in Ländern wie Polen oder Moldawien sicher.

Reihenweise Kartons: Das Lager der LEA Ellwangen für Kleiderspenden ist proppenvoll (Foto: SWR)
So spartanisch die Einrichtung der Notunterkunft ist - das Kleiderlager der LEA Ellwangen ist proppenvoll mit Spenden von Ellwanger Familien.

Notunterkunft auf geflüchtete Familien ausgerichtet

Im Fokus steht die Aufnahme von Familien. Deswegen wurden die Abschnitte in Vierer-Abteilungen organisiert - das sei die Größenordnung, in der die Familien zur LEA kämen, erklärt Berthold Weiß. Ausgestattet sind sie mit Stockbetten, Bettwäsche, Tisch, Stühlen und Strom, dem absoluten Minimum. Die Menschen sollen aus dieser Notunterkunft so schnell wie möglich wieder rauskommen, denn diese minimale Einrichtung sei nur etwas zur Unterbringung für wenige Tage.

Ein Gebäude der LEA Ellwangen von Außen (Foto: SWR)
Die Kapazität der LEA Ellwangen soll auf 1.500 verdoppelt werden.

Betreuung für geflüchtete Kinder aufgestockt

In der Kinderbetreuung wuselt es nur so vor neuen Jungs und Mädchen. Es stehen Spielstationen bereit - auch wenn der Spielspaß für die Kinder täglich nur von verhältnismäßig kurzer Dauer ist. Doch Erzieherin Denis Berdnik ist es wichtig, dass dafür täglich jedes Kind kommen kann. "Wir haben jetzt die Gruppengröße erhöht von 10 auf 20 Kinder, und wir haben vier verschiedene Öffnungszeiten am Tag." Dafür falle die Dauer pro Gruppe mit etwa anderthalb Stunden eher kurz aus.

"Es kann leider ein Kind immer nur einmal am Tag kommen, aber so können wir zumindest gewährleisten, dass jedes Kind einmal am Tag kommen kann."

Kapazität der LEA soll auf 1.500 verdoppelt werden

Weil die LEA Ellwangen mit weiter steigenden Zahlen rechnet, soll die Kapazität der Einrichtung auf 1.500 verdoppelt werden. Das Regierungspräsidium Stuttgart will weitere Liegenschaften dazugewinnen, um eine gute Unterbringung zu gewährleisten, so Thomas Deines von der Flüchtlingsaufnahme des Regierungspräsidiums. Aktuell sind etwa die Hälfte der Bewohner Geflüchtete aus der Ukraine.

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