
Die Gefahr an der Bocksteinhöhle wog 40 Tonnen: Ein massiver Felsblock, der sich von der westlichen Felswand hätte lösen können. Eine Spezialfirma kam dem nun zuvor.
Gefahr vor der Bocksteinhöhle: "Leise Sprengung" zerlegt losen Fels

Die Experten haben Löcher in den Felsbrocken gebohrt. Und in diese Löcher haben sie ein sogenanntes Quellsprengmittel eingeführt, also ein Material, das sich mit großer Kraft ausdehnt. Das Mittel quillt dann auf, und zwar so stark, dass es auch einen Felsen sprengen kann. Der Fels wird dadurch in viele kleine Stücke auseinandergebrochen, ohne dass es zu einer Explosion kommt. Die Fachleute sprechen daher auch von einer "leisen Sprengung".
Die Bocksteinhöhle gehört zu dem UNESCO-Welterbestätten "Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb" und musste gesichert werden. Der tonnenschwere Felsblock lag an nur drei Punkten auf und hätte sich lösen können, so das Regierungspräsidium Stuttgart.
Geplant ist außerdem, eine Trockenmauer mit Material aus der Höhle zu errichten. Sie soll etwa einen Meter hoch werden und den Charakter der Höhle erhalten. Die Sanierungsarbeiten dauern voraussichtlich vier Wochen.
Sprengung im 19. Jahrhundert - loser Felsbrocken blieb liegen
Das lockere Gestein samt dem Felsblock stammt laut Mitteilung aus der Zeit einer Sprengung im 19. Jahrhundert. Der Bereich ist zunehmend verwittert. Solange die Sicherungsarbeiten im Hangbereich dauern, bleibt die Bocksteinhöhle für Besucherinnen und Besucher gesperrt.