Eine Bleibe ist in Tübingen zum Semesterstart für Studierende schwer zu bekommen. Dieses Jahr gibt es zusätzliche Engpässe: Für Wohnheime gilt ein Bewerbungsstopp und die sonst üblichen Notunterkünfte stellt das Studierendenwerk wegen der Corona-Pandemie nicht zur Verfügung.
Ausweichquartier Campingplatz
Also haben Studierende wie Nina Glatz ein Ausweichquartier gesucht und gefunden: Mit dem Wohnmobil ihres Vaters ist sie auf dem Campingplatz am Neckar in Tübingen untergekommen. Viel vermisst sie in dem gut eingerichteten Wagen eigentlich nicht:
Einige Studierende auf dem Campingplatz
Nina Glatz hat auf dem Campingplatz Anschluss gefunden. Denn sie ist nicht die einzige Studierende, die der akute Wohnungsmangel hierher verschlagen hat. Campingplatzbetreiberin Wiebke Wandel hatte viele Anfragen nach Plätzen.
Auch Erstsemester Paul Herbstreit aus Sachsenheim (Kreis Ludwigsburg) lebt seit drei Wochen als Dauercamper im selbstumgebauten Bus. Seit über zwei Monaten ist er täglich auf WG-Suche – bisher ohne Erfolg. Insgesamt kommt er bisher klar, aber anders als bei Nachbarin Nina Glatz hat sein kleiner Bus keine Heizung:
Campingplatz schließt
Doch nicht nur der nahende Winter drängt nach einer anderen Lösung für das Wohnproblem: Der Tübinger Campingplatz macht ab Sonntag über die Wintermonate dicht. Doch die beiden Neu-Tübinger Studierenden nehmen es erstaunlich gelassen und sind zuversichtlich, dass sie eine Bleibe finden.