Ein gefangener Wels aus dem Baggersee Kirchentellinsfurt (Foto: Pressestelle, Fischereiverein Reutlingen)

Zu viele Raubfische

Fischereiverein angelt Welse im Baggersee Kirchentellinsfurt

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Zeltlager, Köder und riesige Angelhaken. Angler des Fischereivereins Reutlingen haben am Wochenende versucht, Welse aus dem Baggersee bei Kirchentellinsfurt zu fischen.

Über ein Dutzend Angler hat dieses Wochenende am Ufer des Baggersees von Kirchentellinsfurt (Kreis Tübingen) auf der Lauer gelegen. Rund um die Uhr waren sie bereit, zu ihren ausgeworfenen Angeln zu greifen. Denn sie haben versucht, Welse aus dem See zu fischen. Nach Ansicht des Fischereivereins Reutlingen gibt es zu viele der teils über zwei Meter langen Raubfische im Baggersee. Weil der Wels am besten nachts an den Haken zu bekommen ist, hatten die Fischer kleine Zeltlager in Ufernähe aufgebaut.

Ökologisches Gleichgewicht im Baggersee bedroht

Der Wels kann sich im Baggersee von Kirchentellinsfurt gut ausbreiten. Zum einen, so erklärte Roland Koch vom Fischereiverein Reutlingen, gebe es viele gute Laichplätze, etwa rund um Baumstämme im Wasser. Außerdem habe der Wels hier keine natürlichen Feinde. Koch selbst fischt gerne Welse, auch weil ihr Fleisch gut schmeckt. In Frankreich, so erzählte er, habe er mal ein knapp 2,40 Meter großes Exemplar erwischt, rund 100 Kilo schwer.

Dem Wels ins Maul greifen

Auch im Baggersee gebe es so große Welse, sind sich die Angler sicher. Und sie schätzen, dass es gut 100 sind, die sich in dem beliebten Badesee tummeln. Hat ein großer Wels gebissen, ist es allerdings nicht so einfach, ihn auch aus dem Wasser zu bekommen. Da kann es ratsam sein, zu zweit zu arbeiten. Einer hält die Angel, der andere greift dem Wels ins Maul und zieht ihn an Land. Eine Aktion, bei der Handschuhe wichtig sind, wegen der vielen kleinen aber scharfen Zähne des Raubfisches.

Maul eines Welses aus dem Baggersee Kirchentellinsfurt (Foto: Pressestelle, Fischereiverein Reutlingen)

Wels frisst auch mal Vögelchen

Der Wels fresse alles, was er überwältigen kann, erklärte Christian Becker, Vorstand des Fischereivereins. Nicht nur Fische stehen auf der Wels-Speisekarte. Auch kleine Vögel schmecken ihm, wenn er sie erwischen kann. Und das sei kurz nach der Brutzeit gut möglich. Deshalb ist Becker froh, dass seine Vereinsmitglieder die Zeit opfern, um auf Wels-Jagd zu gehen. Der Erfolg blieb an diesem Wochenende allerdings überschaubar. Nur ein Wels ging den Anglern an den Haken. Der landete dann übrigens pikant gewürzt in der Bratpfanne.

Wels-Fleisch brät in der Pfanne am Baggersee Kirchentellinsfurt (Foto: Pressestelle, Fischereiverein Reutlingen)

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SWR