Dichtes Gestrüpp und hartnäckige Dornen haben den Müllsammlern in den Wäldern rund um Rottenburg und Tübingen die Arbeit erschwert. Trotzdem kamen am Samstag über 100 Helfer zum "Forest Cleanup Day" zusammen. Dazu aufgerufen hat die Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg, gemeinsam mit dem Landeswaldverband Baden Württemberg.

Plastikproblem im Wald
Beim Waldputztag ging es aber nicht nur um den Müll, der am Wegrand liegt. Auch Förster greifen oft noch auf Kunststoffe zurück, zum Beispiel um junge Bäume zu schützen. Plastik findet man im Wald fast überall und das hinterlässt Rückstände im Ökosystem. Das hat weitreichende Folgen, erklärt Prof. Dr. Sebastian Hein - Professor für Waldbau an der Hochschule Rottenburg:
Darunter leiden nicht nur Tiere, Pflanzen, Pilze oder Mikroorganismen. Das Plastik kann auch in die Grundwasserversorgung gehen und damit in unsere Ernährungskette.

Forderungen an die Politik
Das Plastik aus dem Wald bekommen, das ist das Ziel der Initiatoren. Der Waldputztag soll nicht nur Einzelpersonen zum Müllwegräumen motivieren, er richtet sich auch an die Landespolitik. Gefordert wird eine konkrete Strategie, die den Plastikanteil im Wald reduziert. Deswegen luden Waldbauprofessor Hein und Vertreter des Landeswaldverbandes am Samstag auch Vertreter der Politik zu einem Hintergrundgespräch ein.
Weitere Putzaktionen im Land
Der Schwerpunkt der Sammelaktion lag am Samstag im Landkreis Tübingen. Aber auch in vielen anderen Orten in Baden-Württemberg wurde gesammelt - die Initiatoren haben etwa 1.000 Teilnehmer im ganzen Land gezählt. Für nächstes Jahr ist ein zweiter Forest Cleanup Day geplant, dann sogar auf bundesweiter Ebene.