Verlage, Druckereien und Papierfabriken haben zunehmend Probleme damit, dass Papier knapp und immer teurer wird. Durch die Corona-Pandemie sind Rohstoffe für das Papier Mangelware, Lieferketten sind unterbrochen. Die Preise steigen fast jede Woche, so die Angaben aus dem Gmeiner Verlag in Meßkirch (Kreis Sigmaringen). Wegen Lieferengpässen muss dort schon lange im Voraus geplant werden.
Zu wenig Altpapier wegen fehlender Anzeigen
Der Tübinger Wissenschaftsverlag Narr Francke Attempto bestätigt, es sei jetzt deutlich schwieriger, an Papier zu kommen. Lieferzeiten würden sich verlängern. Es mangele den Druckereien vor allem an grafischem Papier, das für Bücher, Zeitungen und Etiketten verwendet werde. Hinzu kommt laut Wissenschaftsverlag, dass zu Beginn des Jahres viele Zeitungen dünner ausgefallen sind, wegen fehlender Anzeigen. Dadurch gebe es jetzt weniger Altpapier, aus dem wiederum Papiere für die Druckindustrie gemacht wird. Gleichzeitig sauge der boomende Online-Handel massenhaft Verpackungskarton auf.
Preise für Bücher und Zeitungen könnten steigen
Die Papierkrise hat finanzielle Folgen. Das Druckzentrum Südwest aus Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis), das vor allem Zeitungen wie den Schwarzwälder Boten druckt, spricht von einem Preisanstieg von etwa 80 Prozent. Dieser Anstieg könne nicht in vollem Umfang an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden. Wahrscheinlich würden Bücher und Zeitungen in Zukunft dennoch etwas teurer, heißt es aus dem Druckzentrum.