Zu einer Kundgebung auf dem Tübinger Marktplatz kamen am Dienstagvormittag etwa 200 Kita-Beschäftigte und auch einige Eltern. Denn auch sie leiden unter dem Fachkräftemangel in den Kinderhäusern. Immer wieder würden Öffnungszeiten eingeschränkt, sagten sie dem SWR. Zu einer Kundgebung am Mittag kamen 300 Menschen. In Reutlingen blieben laut ver.di über 40 Kitas geschlossen oder hatten nur eingeschränkt geöffnet. Auch in Tübingen waren viele Kitas ganz geschlossen, manche boten eine Notbetreuung an, so die Stadt. Die Gewerkschaft fordert eine bessere Bezahlung. Außerdem soll etwas gegen den Fachkräftemangel und die schwierigen Arbeitsbedingungen der Erzieherinnen und Erzieher getan werden.
Wütende Beschäftigte
Man wolle mit den Streiks ein Signal an die Arbeitgeber senden, sagte der ver.di-Landesbezirksleiter Martin Gross dem SWR. Er spüre bei den Kita-Beschäftigten Wut und Entschlossenheit. Die Situation in vielen Einrichtungen sei belastend, da es zu wenig Personal gebe.
"Für mich ist das nicht aushaltbar, dass Menschen, die Autos zusammenschrauben, besser bezahlt werden als Menschen, die sich um die Seele der Kinder kümmern."
An baldiger Tarif-Einigung interessiert
Benjamin Stein, Bezirksgeschäftsführer von ver.di Fils-Neckar-Alb, bekräftigte am Dienstagmorgen in Tübingen die Forderungen des Landesbezirksleiters. Klatschen auf dem Balkon reiche nicht aus, man müsse schnell handeln. Eltern seien die Leidtragenden des Warnstreiks, deshalb wolle sich die Gewerkschaft baldmöglichst mit den Arbeitgebern auf ein höheres Gehalt für Erzieherinnen und Erzieher einigen.
Erzieher wünschen sich mehr Anerkennung
Erzieher Marco Wanner aus Tübingen möchte, dass seine Arbeit aufgewertet wird. Auch Kita-Erzieher leisteten bereits eine wichtige Grundlage für die Bildung der Kinder. Bildung fange nicht erst im Grundschulalter an.

Eltern haben Verständnis für die Forderungen der Erzieherinnen und Erzieher. SWR-Reporterin Stefanie Assenheimer hat Eltern und Großeltern zum Streik befragt: