In Tübingen sind am Mittwochabend gegen 18 Uhr bis zu drei Zentimeter dicke Hagelkörner und Starkregen aus den Gewitterwolken gestürzt. Straßen in der Innenstadt waren überflutet, die Kanalisation konnte die Wassermassen nicht mehr aufnehmen. Minutenlang prasselten Hagelkörner und Eis auf Tübingen und Umgebung. Dadurch wurden Autodächer beschädigt.
Bewohner eines Rottenburger Pflegeheim müssen Zimmer räumen
Im Rottenburger Pflegeheim "Am Hospitalgarten" mussten nach Angaben der Heimleitung rund zwei Dutzend Bewohnerinnen und Bewohner ihre Zimmer wegen Wasserschäden räumen. Sie wurden in andere Bereiche der Einrichtung verlegt.

Vor allem in einer Schneise zwischen Rottenburg und Reutlingen kamen teils tischtennisballgroße Hagelkörner vom Himmel. Straßen wurden überflutet, Keller liefen voll. In Kirchentellinsfurt (Kreis Tübingen) stand eine Straßenkreuzung komplett unter Wasser. Laut Polizei wurde eine Person in Tübingen verletzt.
Tübinger Impfzentrum voll gelaufen
Auch das Tübinger Impfzentrum lief voll und stand unter Wasser. Es ist nun für zwei Wochen außer Betrieb. Das hat Landrat Joachim Walter dem SWR bestätigt. Die Einrichtung sei durch das eingedrungene Regenwasser so stark beschädigt, dass es komplett abgebaut und neu aufgebaut werden müsse, sagte Tübingens Landrat Walter dem SWR. Man sei mit dem Stuttgarter Sozialministerium und den umliegenden Landkreisen bereits im Gespräch, um bereits vergebene Impftermine in umliegende Impfzentren zu verlegen. Walter sagte zu, dass jeder, der einen Impftermin hat, individuell benachrichtigt wird, wann er wohin muss.
Tischtennisballgroße Hagelkörner auch in Reutlingen
Im Nachbarkreis Reutlingen sind fünf Personen verletzt worden. Zum Grad der Verletzungen konnte er am Donnerstagmorgen zunächst jedoch keine Angaben machen. Auch dort prasselten "tischtennisballgroße" Hagelkörner vom Himmel, so ein Polizeisprecher. Die Bundesstraße 28 auf Höhe des Reutlinger Stadtteils Betzingen wurde teilweise überflutet und mit Hagel übersät, wie eine Sprecherin der Stadt mitteilte. Im Stadtteil Mittelstadt sei zudem ein Baum in eine Stromleitung gestürzt und habe die Stromversorgung des Teilorts gekappt, so die Sprecherin.

Notruf 112 war zeitweise überlastet
Feuerwehren und Technisches Hilfswerk waren im Kreis Reutlingen mit rund 370 Helfern und mindestens 60 Fahrzeugen im Einsatz. Weitere Kräfte wurden angefordert. Der Notruf war zeitweise überlastet.
Im Kreis Sigmaringen zählten die Rettungskräfte laut Feuerwehr rund 500 Einsatzstellen. Dort wurde ein Feuerwehrmann verletzt.