Naturschützer zählen regelmäßig seltene Eulenart

Großer Lauschangriff im Oberen Donautal: 23 Uhus entdeckt

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Er wäre fast ausgestorben in Baden-Württemberg. Um so erfreulicher, dass sich der Uhu im Oberen Donautal wohlfühlt. Naturschützer haben 23 der seltenen Eulen gezählt.

Die Mitarbeitenden des Naturschutzzentrums Obere Donau und 50 Freiwillige haben in einer Nacht Ende Februar zwischen Sigmaringen und Mühlheim (Kreis Tuttlingen) Uhus belauscht. Sie wollten wissen, wie viele es an der Oberen Donau eigentlich gibt. Dabei kam ihnen gelegen, dass gerade Paarungszeit ist. Denn in klaren, ruhigen Nächten lässt sich das Rufen der Uhus gut vernehmen.

Großaufnahme eines Uhus (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner)
Die Uhu-Bestände haben sich im Oberen Donautal bei Sigmaringen wieder erholt. picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner

Bestand des Uhu nimmt zu

Insgesamt hörten die "Lauscher" 23 Vögel. Das Ergebnis freut Samantha Giering vom Naturschutzzentrum Obere Donau. Seit 20 Jahren überprüft man mit solchen Zählungen die Uhupopulation. Im Jahr 2020 waren es 20 Vögel. Das bedeutet, dass sich der Bestand vergrößert. Jetzt sei die größte Eulenart im Naturpark Obere Donau wieder eine feste Größe, so Giering.

Uhu fast ausgestorben

Das sah schon mal anders aus. Denn Mitte des 20. Jahrhunderts war der Uhu in Baden-Württemberg fast ausgestorben. Erst seit den 1960er und 1970er Jahren sind Uhus im Oberen Donautal wieder heimisch geworden. Gestützt durch Auswilderungen haben es die Tiere geschafft, ihren ursprünglichen Lebensraum zurückzuerobern. Mit den vielen Felswänden und der abwechslungsreichen Landschaft finden Uhus im Donautal und der Umgebung ideale Lebensbedingungen.

Blick von erhöhtem Standpunkt, aus der Vogelperspektive auf das obere Donautal mit Eichfelsen (Foto: SWR, Reiner Enkelmann)
Felsen, Wald, Flussaue - einzigartige Landschaft im Naturpark entlang der Donau Reiner Enkelmann

Unterschiedliche Rufe der Männchen und Weibchen

Die Naturschützer konnten auch feststellen, wie viele Männchen und Weibchen es gibt. Denn die Rufe unterscheiden sich. Mit einem kurzen und tiefen "Bu-ho" macht ein männlicher Uhu nachts auf sich aufmerksam. Die Weibchen rufen in einer etwas höheren Tonlage ein langes "Uhuuu", erklärte Giering dem SWR.

Junge Uhus schwatzen viel

Auch im Verhalten unterscheiden sich die balzenden Uhus. Wenn sie sich einmal gefunden haben, bleiben sie ein Leben lang zusammen. Da geht es ihnen wohl ein bisschen wie den Menschen. Die jungen Paare schwatzen viel, während sich die alten nicht mehr so viel zu sagen haben.

Uhu jetzt nachts gut zu hören

Uhus legen in der Regel zwei bis drei Eier. Die Eiablage erfolgt meist im März. Dabei machen sich Uhus nicht die Mühe, ein Nest zu bauen. Eine einfache Felsnische reicht ihnen aus. Noch bis zur Eiablage machen die scheuen Vögel in den nächsten Wochen auf sich aufmerksam. Dann sind sie wieder ganz heimlich in der Dunkelheit unterwegs.

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SWR