Nicht bloß ein paar Kilo, sondern eine ganze Tonne Legosteine hat Thomas König in Altensteig (Kreis Calw) gesammelt. Angefangen hat das alles, als er das erste Mal Vater wurde. Da hat er die Leidenschaft fürs Legobauen entdeckt. Heute, mit 59 Jahren, sagt er: "Ich kann nicht anders". Und seit einem Schlaganfall vor zwei Jahren will er auch nicht anders. Worauf noch warten? Mit Kisten und Wohnungen voller Legosteine - ja, Wohnungen voll - hat er sich seinen Traum erfüllt: Lego-Bauen ohne Limit.
Am Anfang war es schwer, die Legosteine zu verkaufen. Aber das geht jetzt. Ich kriege ja auch wieder welche.

Über 200.000 Euro in Lego investiert
Inzwischen hat er - von Hauptberuf Stukkateur - einen Second-Hand-Laden in Altensteig. Dort bekommt er immer wieder Legosets, die ihm Kunden für den An- und Verkauf bringen. Oder er bestellt sie gebraucht im Internet. Er schätzt, dass er in all den Jahren über 200.000 Euro für die Klemmbausteine ausgegeben hat.
Seine Mutter unterstützt ihn bei der Miete der Ladenfläche. Und seine Ehefrau ist froh, dass die vielen Legosteine inzwischen einen geordneten Platz gefunden haben: in zwei Wohnungen, die zu seinem teilsanierten Haus in Altensteig-Berneck gehören, und im Laden.
Irgendwann habe ich gesagt: Stopp! Das Schlafzimmer ist tabu.
Die Ambivalenz einer Sammelleidenschaft
Sie freut sich, dass es ihrem Mann nach dem Schlaganfall vor zwei Jahren wieder so gut geht. Auch wenn die vielen kleinen Legosteine zuhause sie irgendwann mal genervt haben, sie kann den gigantischen, mehrere tausend Steine großen Legofiguren viel abgewinnen. Sie bewundert sie - und ihren Mann für seine Ruhe und Geduld beim Bauen.

Ab in die Spülmaschine: So wird Lego sauber
Egal wo die Steinchen herkommen, sie bekommen bei Thomas König erstmal eine Dusche: Einzelsteinchen in einem Kissenbezug unten in der Spülmaschine, zusammengebaute Modelle oben. Ganz wichtig, sagt der erfahrene Legosammler: "30 Grad in der Spülmaschine oder Waschmaschine dürfen nicht überschritten werden. Sonst verformt sich das Lego." Alles schon erlebt.
Kinder sind die wahren "Meisterbauer"
Bei seinen eigenen Kindern habe er es zu früh übertrieben mit dem Legobauen, sie wollen davon nichts mehr wissen, sagt er. Dafür kann er seine Enkel- und Pflegekinder heute für die kleinen Steinchen begeistern. Sie freuen sich, wenn der Opa mit einer großen Kiste voller Legosteine nach Hause kommt oder sie mit ins Lager dürfen.
Für den großen "Meisterbauer" hält er sich aber selbst nicht. Er könne nur nachbauen und sortieren. Die Kinder hätten viel mehr drauf und seien viel kreativer. Er macht es ihnen mit seiner Sammlung möglich.