Der ekz-Bibliotheksservice mit Sitz in Reutlingen feiert dieses Jahr Jubiläum. Gegründet wurde er im Jahr 1947 als "Einkaufszentrale für öffentliche Büchereien". Angefangen hat damals alles mit 21 Beschäftigten und vielen Büchern. Heute zählt das Reutlinger Unternehmen rund 280 Festangestellte. Es versorgt europaweit über 10.000 Bibliotheken und andere Einrichtungen mit Büchern, digitalen Medien und Möbeln wie zum Beispiel Regalen und Sitzgelegenheiten. Die ekz-Gruppe stattete zum Beispiel auch die Stadtbibliothek in Rottenburg aus.
Rund 50 Millionen Downloads über Onleihe
Vor 15 Jahren entwickelte der ekz-Bibliotheksservice die "Onleihe". Über diese Plattform können Nutzerinnen und Nutzer von Büchereien eBooks, Hörbücher, Zeitschriften, Zeitungen und eLearning-Programme downloaden. Im vergangenen Jahr nutzten das über eine Million Menschen rund 50 Millionen mal.
Was brauchen Bibliotheken für ihre Kunden?
Eine SWR-Abfrage bei städtischen Bibliotheken hat ergeben, dass ihnen für ihre Kundinnen und Kunden gerade zweierlei wichtig ist: gute Online-Angebote machen können, die technisch einwandfrei funktionieren und Räume zur Verfügung stellen, in denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Ruhe und schöner Atmosphäre spielen, lesen und arbeiten können.
Alleinstellungsmerkmal des Reutlinger Unternehmens: das Gesamtpaket
Bei beidem, dem örtlichen und dem digitalen Angebot, will der ekz-Bibliotheksservice aus Reutlingen weiterhin erster Ansprechpartner und Anbieter für die Büchereien im deutschsprachigen Raum bleiben. Es gibt in Deutschland keinen anderen Anbieter, der Büchereien mit einem solchen Gesamtpaket versorgt: mit folierten, reißfesten Büchern, mit auf Büchergewicht spezialisierten Regalsystemen und mit Online-Plattformen als Angebot für die Bibliothekskunden. Das Unternehmen hat damit 2021 einen Jahresumsatz von rund 75 Millionen Euro gemacht. Geschäftsführer Jörg Meyer zeigte sich mit dem leicht gestiegenen Umsatz am Donnerstag in einer Pressekonferenz zufrieden.
Was kommt als nächstes?
Nachdem der ekz-Bibliotheksservice im April einen Cyber-Angriff erlebt hatte, bei dem laut Unternehmen keine Daten verloren gingen, der finanzielle Schaden aber noch nicht bezifferbar ist, hat die ekz-Gruppe ein weiteres Tochterunternehmen gegründet: redia Deutschland GmbH. Damit soll eine App für Smartphones an den deutschen Markt angepasst werden, die in Dänemark bereits erprobt ist. Die "Libry App" soll alles rund um die Bibliothek vor Ort beinhalten: vom Bibliotheksausweis bis hin zu einem Buchungssystem für Veranstaltungen und Räume. "Wir wollen, dass die Nutzerinnen und Nutzer der Büchereien nicht mehr mehrere Apps und Online-Zugänge brauchen, sondern alles gebündelt ist", sagte Jörg Meyer. Hierfür sucht das Unternehmen nun Bibliotheken und andere Projektpartner, um die App auszuprobieren.