Schon lange wird in der Stadt über ein drittes Schwimmbad diskutiert, denn Tübingen hat für seine Größe zu wenig Wasserfläche. Vereine und Schulen haben es schwer, ihr Angebot für alle anzubieten. Doch wegen der hohen Baukosten waren die Verantwortlichen etwas zögerlich.
Umso erstaunlicher, dass die Verwaltung nun die große Variante mit einem 50-Meter-Becken vorschlägt. Laut Vorlage liegen die Kosten bei 31 Millionen Euro. Ein 25-Meter-Becken würde rund acht Millionen Euro weniger kosten. Bedacht werden müssen bei der Entscheidung aber auch 15 bis 17 Millionen Euro für die Sanierung des Hallenbads im Norden der Stadt. Zudem gibt es das alte Uhlandbad. Sollte es erhalten bleiben, kämen weitere 10 bis 12 Millionen Euro Sanierungskosten dazu, heißt es.
Standort am Freibad oder Festplatz
Neben der Größe des neuen Hallenbads muss auch über den Standort entschieden werden. Zwei Varianten sind möglich. Die eine ist direkt am Freibad. Dazu müsste ein Hotel, der Eingangsbereich, der Kiosk und Teile der Umkleidekabinen abgerissen werden. Dafür wären die Laufwege der Schüler und Schülerinnen aus der Innenstadt kürzer, so Sozialbürgermeisterin Daniela Harsch. Zudem verspricht sich die Stadtverwaltung Synergieeffekte vom Freibad. Die andere Variante wäre gut 200 Meter weiter westlich Richtung Rottenburg am Festplatzgelände, wo eine große freie Fläche ist.
Ausschuss fällt keine Entscheidung
Über die Pläne hat am Donnerstagabend der Planungsausschuss des Tübinger Gemeinderats diskutiert. Ein Empfehlungsbeschluss zum geplanten Hallenbad fiel aber nicht. Wie eine Sprecherin dem SWR mitteilte, ist das Thema in die Fraktionen verwiesen worden, da der Wunsch bestehe, zuerst die Beratung im Aufsichtsrat der Tübinger Stadtwerke abzuwarten. Der Gemeinderat will noch vor der Sommerpause Ende Juli entscheiden.