Während Trigema aus Burladingen (Zollernalbkreis) im Jahr 2020 laut Wolfgang Grupp noch etwa 100.000 Euro im Monat für Gas zahlte, musste das Unternehmen diesen Sommer für die selbe Menge Gas rund eine Million Euro bezahlen. Die immens hohen Energiepreise deckt Grupp momentan durch Rücklagen, wie er im SWR-Interview erzählte. Doch er muss sich ums Energiesparen bemühen. Deshalb überlegt Wolfgang Grupp, die Arbeitszeiten anzupassen.
Trigema-Chef Grupp sucht nach Energie-Alternativen
Vor ein paar Jahren hat Grupp die Energieversorgung seines Unternehmens von Öl auf Gas umgestellt, berichtete er. Doch er sei aktuell im Gespräch mit einem beratenden Unternehmen, wieder einen Ölkessel anzuschaffen. Perspektivisch könne er sich auch vorstellen, Wasserstoff zu nutzen.
Genügend Rücklagen und Zuversicht
Grupp wirft der Bundesregierung vor, sich zu lange von einem Gaslieferanten abhängig gemacht zu haben. Doch er ist sich auch sicher: Die Politik habe kein Interesse daran, dass Firmen "mit guter Basis" plötzlich nicht mehr da sind. Deshalb ist er zuversichtlich, dass Unternehmen wie Trigema geholfen wird - zum Beispiel durch die von der Energiekommission vorgestellten Pläne.
Für Grupp kommt es nicht in Frage, Stellen abzubauen oder die Preise für die Kleidung zu erhöhen. Die Rücklagen würden noch für einige Zeit reichen, um die hohen Preise zu bezahlen, betont er.
"Wir hatten gute Jahre und so können wir die schwierigen Jahre auch ausgleichen."
Wolfgang Grupp | 12.10.2022 Das bedeuten die hohen Gaspreise für Trigema aus Baden-Württemberg
Trigema ist eines der letzten großen Textilunternehmen mit Sitz in Deutschland. Aber Inflation und Energiekrise setzen die Firma unter Druck.