
Der Neubau soll in Größe und Anordnung der drei Einzelhäuser an das Stammhaus erinnern, das vor zwei Jahren abbrannte und von Handwerkern aus der Region wieder aufgebaut wird. Laut Geschäftsleitung will man die Geschichte bewahren, indem man sie fortschreibt. Der Neubau soll gradliniger, minimalistischer und moderner gestaltet sein.
18 Monate Bauzeit für neue Traube Tonbach
Im Sommer 2020 fiel der Startschuss für die Bauarbeiten an der Traube Tonbach. Inzwischen sind die Bauarbeiten in der Endphase angelangt. Trotz Gerüst und Bauplanen lassen sich die Umrisse des Neubaus erahnen. Der ähnelt in Größe und Anordnung dem einstigen Stammhaus. Die modernen Neubauten mit Giebeldach sind mit grauen schwarzwaldtypischen Holzschindeln aus heimischer Douglasie verkleidet.
Ein Gebäude, das den Bauch einzieht
Laut dem verantwortlichen Architekt Egon Bermayer vom beauftragten Büro ARP aus Stuttgart besteht der Neubau aus drei Einzelhäusern, von denen zwei zur Straße stehen. Das dritte ist mittig zum Tal ausgerichtet. Der Seniorchefin der Traube Tonbach, Renate Finkbeiner, war besonders wichtig beim Entwurf, dass das Gebäudeensemble "den Bauch einzieht". Der Architekt hat die beiden vorderen Gebäude deshalb räumlich leicht gedreht und vor dem Eingang entstand ein kleiner Platz zum Verweilen. Trotz der Größe soll sich das Stammhaus optisch zurücknehmen und in das Bestehende einfügen, ohne die örtliche Bebauung zu dominieren. Bodentiefe Fernsterelemente sollen den Blick auf den Wald freigeben.
"Der Ort und der Wald sind überall gegenwärtig und erlebbar."
Traube Tonbach mit drei Restaurants
Besucherinnen und Besucher können künftig zwischen drei à-la Carte-Restaurants wählen. Aus der Schwarzwaldstube mit einst tiefer, dunkler Holzdecke wurde ein großzügiger Gastraum mit vollverglaster Wand zum Tonbachtal. Die Köhlerstube erhält einen neuen Namen: "1789". Der Name sei eine Hommage an das Gründungsjahr und den Ort, wo vor mehr als zwei Jahrhunderten die Hotelgeschichte mit einer winzigen Schänke für Köhler und Waldarbeiter begann, erzählt Hotelier Sebastian Finkbeiner. Neu hinzugekommen ist ein drittes Restaurant mit schwäbisch-badischer Küche für die ganze Familie: Das "Schatzhauser". Benannt wurde es nach dem gleichnamigen Waldgeist aus Wilhelm Hauffs Schwarzwald-Märchen "Das Kalte Herz".
Lob für Handwerker aus der Region
Die Hotelbesitzer loben die Handwerker aus der Region, die die Traube Tonbach teilweise in vierter Generation begleiten. Man habe den Auftrag bewusst in der Region gelassen. Trotz voller Auftragsbücher bei den Betrieben konnte die Bauzeit eingehalten werden. Rund 50 Betriebe waren laut Familie Finkbeiner mit dem Wiederaufbau der Traditionshotels betraut.