Landgericht Tübingen von außen, frontal, bei blauem Himmel (Foto: SWR, Magdalena Knöller)

Asbestplatten und Kühlschrank unter der Erde

Massig vergrabener Müll - Verfahren am Amtsgericht Tübingen eingestellt

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Wer hat hunderte Tonnen Müll auf einem Grundstück in Tübingen verbuddelt? Das hat das Amtsgericht Tübingen nicht klären können. Aber der Verkäufer des Grundstücks muss zahlen.

Seit Januar läuft ein Verfahren am Amtsgericht Tübingen, in dem geklärt werden sollte, wer verantwortlich ist für die hunderte Tonnen Müll auf dem Privatgrundstück in Tübingen-Hagelloch. Die hatte der heutige Eigentümer entdeckt, als er dort anfing zu graben. Zum Vorschein kamen nicht nur alte Joghurtbecher und Dosen, sondern auch Autoreifen, eine Edelstahl-Spüle und mehrere asbesthaltige Eternitplatten. Wer die dort vergraben hatte, konnte auch am finalen Prozesstag am Dienstag nicht geklärt werden. Als Zeuge war ein langjähriger Nachbar geladen. Nun ist der Prozess mit Auflage einer Zahlung eingestellt worden.

Verkäufer muss an heutigen Eigentümer zahlen

Mit der Entscheidung des Tübinger Amtsgericht am Dienstag ist das Gerangel um viele einzelne Details nun beendet worden. Der Verkäufer des Grundstücks muss 100.000 Euro an den Käufer und 10.000 Euro an Naturschutzvereine zahlen. Die Staatsanwaltschaft hatte Anklage gegen den Grundstücksverkäufer erhoben.

"Wir haben eine Flut an Bildern gesehen, eine Flut an Zeugen gehört und es war schon schwer genug herauszufinden, wo überhaupt was vergraben war."

Zweites Verfahren am Landgericht Tübingen

Die hunderte Tonnen Müll zu entsorgen, kostete den Grundstückseigentümer nach eigenen Angaben 485.000 Euro, also in etwa nochmal so viel, wie er für das Haus und Grundstück bezahlt hatte. Das Geld fordert er derzeit in einem Zivilprozess am Landgericht Tübingen ein. Das Verfahren läuft noch - mit offenem Ende. 

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