Katzen im Tierheim Reutlingen (Foto: SWR, Anne Schmidt)

Zu viele ausgesetzte Katzen

Tierheim Reutlingen fordert Kastrationspflicht

STAND

Das Reutlinger Tierheim schlägt Alarm: Straßenkatzen vermehren sich unkontrolliert. Deshalb müssen Freigängerkatzen kastriert werden. Das Tierheim fordert daher eine bundesweite Pflicht zur Kastration.

Im Corona-Lockdown hatten sich viele Menschen Tiere angeschafft, die sie dann doch nicht mehr haben wollten. Die Folgen bekommt das Tierheim deutlich zu spüren. Es gibt immer weniger Platz. Besonders zugespitzt hat sich die Lage auf der Katzen-Station des Reutlinger Tierheims. Die ist so voll, dass die Mitarbeiter nur noch Notfälle annehmen.

So viele Tiere wie nie zuvor

Vor allem von der Münsinger Alb und aus Reutlinger Teilorten sind herrenlose Katzen ins Tierheim gekommen, teilt das Tierheim mit. Rund 100 Tiere werden derzeit betreut, so viele wie nie zuvor. Manche waren so krank, dass sie eingeschläfert werden mussten. Sie fordert dringend eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Katzen wie sie beispielsweise in Schramberg im Kreis Rottweil gilt.

"Unter den ausgesetzten Katzen sind Tiere, die vermutlich während der Pandemie angeschafft worden sind".

Katzenhalter sollen über Kastration entscheiden


Eine Katzenschutzverordnung und Kastrationspflicht bei Katzen war zuletzt Thema im Reutlinger Finanz- und Wirtschaftsausschuss. Der Großteil der Reutlinger Fundkatzen aus 2020 war kastriert, teilt die Stadt mit. Verstöße gegen die Pflichten einer Katzenschutzverordnung könnten auch nicht geahndet werden. Hierfür gebe es keine rechtliche Grundlage. Die Stadt Reutlingen möchte die Entscheidung der Kastration deshalb weiterhin in den Händen der Katzenhalter lassen.

STAND
AUTOR/IN
SWR