Das Technische Hilfswerk bei einer Großübung zur Trinkwasseraufbereitung in Pliezhausen (Kreis Reutlingen) im Sommer 2018. (Foto: THW Ortsgruppe Tübingen )

Bundesweite Großübung

Zerstörte Trinkwasserleitung: Tübinger THW simuliert den Ernstfall

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AUTOR/IN
Diana Deutschle
ONLINEFASSUNG
Anette Hübsch

Starkregen und Erdbeben - solche Ereignisse können in der Region Neckar-Alb durchaus vorkommen. Das Technische Hilfswerk probt ab Montag den Ernstfall am Neckar in Tübingen.

Auf dem Festplatz in Tübingen veranstaltet das Technische Hilfswerk (THW) von Montag bis Sonntag eine Großübung zur Trinkwasseraufbereitung. Teams aus ganz Baden-Württemberg und anderen Bundesländern unterstützen den Tübinger Ortsverband bei der Simulation eines Katastrophenfalls.

Es ist ein Übungsszenario, das in Zukunft so oder so ähnlich durchaus vorkommen könnte: ein Erdbeben der Stärke 5,3. Zuvor hat es wochenlang geregnet und die Böden an den Ufern von Neckar und Ammer sind aufgeweicht. Die Trinkwasserleitungen und damit die Versorgung von Bevölkerung und Einsatzkräften sind in Gefahr. 

Tübinger sind Spezialisten in der Trinkwasseraufbereitung

Genau auf solche Lagen sind die Helferinnen und Helfer des THW-Regionalbereichs Tübingen mit seinen zehn Ortsverbänden spezialisiert. Hier gibt es die Fachgruppe "Trinkwasseraufbereitung", die einzige in ganz Baden-Württemberg - mit rund 10.000 ehrenamtlichen Mitgliedern. Das ist auch der Grund dafür, dass die Übung im Land stattfindet. Rund 250 Kräfte aus ganz Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland werden dazu erwartet. Sie rücken mit schwerem Gerät und Materialien für die Katastrophenbewältigung an.

Das THW bei einer Übung 2018 in Pliezhausen mit Trinkwasserversorgungsanlage. (Foto: Technisches Hilfswerk Ortsverband Tübingen)
Das Technische Hilfswerk bei einer Übung im Sommer 2018 in Pliezhausen (Kreis Reutlingen).

Ziel: Schnell Trinkwasser herstellen und Versorgung sichern

Nachdem die Mitglieder alarmiert sind und nach und nach am Festplatz Neckarufer ankommen, gilt es, keine Zeit zu verlieren: Die Kräfte lernen, Wasser aus dem Neckar abzupumpen, Trinkwasseraufbereitungsanlagen aufzubauen und zu bedienen. Schließlich prüfen sie die Proben in mobilen Laboren. Hat das Wasser die erforderliche Qualität, müssen die Kräfte Rohre verlegen und das Wasser darin weiterbefördern, damit die Versorgung gesichert ist.

Neuer Übungsteil: Strategisches Versorgungslager aufbauen

Zum ersten Mal üben die THW-Teams in Tübingen auch, vor Ort einen so genannten Bereitstellungsraum aufzubauen und zu unterhalten. Das ist ein strategisch wichtiger Stützpunkt in der Nähe zum Katastrophengebiet, an dem sich sämtliche Einsatzkräfte sammeln, verpflegt und untergebracht werden - auch Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Hier sollen auch Materialien gelagert und repariert werden. Bei der Übung lernen die Kräfte, ein solches Versorgungslager für 200 Menschen schnell aufzubauen, allein mit Personal und Ressourcen aus dem Großraum Tübingen.

Keine Verkehrsbehinderungen erwartet

Die Übung dauert bis Sonntag. Sie findet auf dem Festplatzgelände beim Tübinger Freibad statt. Das Parken ist dort dann nicht möglich. Verkehrsbehinderungen sind laut Veranstalter nicht zu erwarten. Das THW bittet, von Besuchen abzusehen.

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Für besondere Einsätze trainiert von Montag bis Freitag auch die Stuttgarter Bundespolizei im Rahmen einer Großübung im Kreis Böblingen. Die Übung findet in einem ehemaligen Schulgebäude sowie einem Abrissgebäude in Sindelfingen und Böblingen statt, so die Bundespolizei. Demnach werden dort unter anderem Schüsse und Explosionen simuliert. Daher könne es rund um das Übungsgelände laut sein und rauchen.

Damit alles möglichst authentisch sei, spielen auch Statistinnen und Statisten mit, die laut um Hilfe schreien. Für Fragen gebe es bei der Bundespolizei ein Bürgertelefon - bei der Übung zuzuschauen sei jedoch nicht möglich.

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