![Foto: Pressestelle, Von Noyes et al. (2021). R Soc Open Sci. 8(3):201169. https://doi.org/10.1098/rsos.201169, the Creative Commons Attribution [CC BY] license Menschen mit und ohne Maske mit verschiedenen Gesichtsausdrücken (Foto: Pressestelle, Von Noyes et al. (2021). R Soc Open Sci. 8(3):201169. https://doi.org/10.1098/rsos.201169, the Creative Commons Attribution [CC BY] license)](/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/1675832803691,studie-maske-emotionen-tuebingen-100~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.jpg)
Wissenschaftler der Uni Tübingen haben in einer Studie Belege dafür erbracht, dass es schwerer ist, Emotionen zu erkennen, wenn Gesichter durch eine Maske verdeckt sind. Zwar biete das Tragen von Gesichtsmasken einen besseren Infektionsschutz, Gesichter und Gesichtsausdrücke könnten jedoch wesentlich schlechter wahrgenommen werden, so die Wissenschaftler der Uni.
Aber, das zeige die Studie auch, erklärt Professorin Marina Pavlova von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Tübingen: Menschen könnten selbst mit Maske leicht zwischen einem echten Lächeln und einem vorgetäuschten, unehrlichen Lächeln unterscheiden.
Frauen erkennen Gefühle leichter
Außerdem fand das Forschungsteam um Marina Pavlova heraus, dass es von Alter und Geschlecht abhängt, wie gut Emotionen hinter der Mund-Nasen-Bedeckung erkannt werden können. Demnach fällt es Frauen leichter, allein an den Augenpartien die Gemütslage ihres Gegenübers zu erkennen. Besonders schwierig sei es für Menschen mit neurologischen oder psychischen Störungen: Die fehlenden nonverbalen Informationen stellen für sie im Alltag eine große Herausforderung dar.
Masken ändern Attraktivität
Eine weitere Erkenntnis der Studie ist, dass Masken Vorurteile verstärken können. Laut Studienergebnis können sie beeinflussen, ob jemand als attraktiv oder weniger attraktiv wahrgenommen wird: Als gutaussehend wahrgenommene Gesichter verlieren hinter einer Gesichtsmaske an Attraktivität, weniger gutaussehende Gesichter gewinnen an Attraktivität, heißt es in der Pressemitteilung der Uniklinik. Das sei unabhängig von Geschlecht und Maskenfarbe.

Studie zum Alltag mit Maske fehlt
Die Studie der Uni Tübingen ist nach eigenen Angaben die weltweit erste Analyse dieser Art. Sie wurde mithilfe von Fotos von Menschen mit und ohne Gesichtsmaske erstellt. Wie sich Masken auf das Lesen von Gesichtern im Alltag, also mit sich bewegenden Gesichtern und zusätzlichen sozialen Signalen wie der Körpersprache, auswirken, müsse in weiteren Studien untersucht werden, so die Uni.