Stocherkahnrennen in Tübingen (Foto: SWR)

Lebertran und Spanferkel an Fronleichnam

Rund 15.000 Zuschauer beim Stocherkahnrennen in Tübingen

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Aida Amini

Auf dem Neckar in Tübingen wurde am Donnerstag wieder das Stocherkahnrennen ausgetragen. 45 Mannschaften sind gegeneinander angetreten, die Verlierer mussten Lebertran trinken.

So viele Leute muss die Eberhardsbrücke in Tübingen nur einmal im Jahr tragen: Wenn ein großes Publikum versucht, einen Blick runter auf den Neckar zu werfen. Dort wird traditionell an Fronleichnam das Stocherkahnrennen ausgetragen. Das Rennen, bei dem studentische Teams gegeneinander antreten, gibt es seit 1956. Ein Team richtet das Spektakel aus, in diesem Jahr die Studentenverbindung "Landsmannschaft Ghibellinia".

Bier für die Gewinner, Lebertran für die Verlierer

Insgesamt 45 Teams von verschiedenen Fachschaften, Vereinen und Verbindungen sind gegeneinander angetreten, um den begehrten Titel des Stocherkahnrennen-Champions zu gewinnen. Da geht es meist laut und knapp zu, vor allem an der Engstelle unter der Brücke. Trocken verlässt jedenfalls niemand den Kahn.

Stocherkahnrennen in Tübingen (Foto: SWR)
Die Neckarinsel war beim Stocherkahnrennen voll besetzt. Etwa 15.000 Menschen sind gekommen, schätzt der Veranstalter

Als erstes durchs Ziel gestochert ist in diesem Jahr eine Abordnung der Studentenverbindung "ATV Arminia". Sie freute sich bei der Siegerehrung über einen Wanderpokal und ein Fass Bier. Verloren hat das Team der "Turnerschaft Hohenstaufia". Anstatt Bier mussten sie unter Aufsicht des Publikums Lebertran trinken. Im kommenden Jahr dürfen sie aber dafür das nächste Rennen austragen. Drei Teams mussten aus dem Rennen ausscheiden: Eine Mannschaft ist gekentert, eine hatte ihre Startnummer verloren und eine ist während des Rennens unerlaubt aus dem Boot ausgestiegen.

Stocherkahnrennen Tübingen: Die Gewinner jubeln mit einem Pokal in der Hand (Foto: SWR)
Freuen sich über den Sieg: Die Stocherer der "ATV Arminia"

Kostüme auf den Stocherkähnen

Was tausende Besucher neben dem eigentlichen Rennen anlockt, ist der Kostümwettbewerb. Die Präsentation der Verkleidungen fand eine Stunde vor dem Wettkampf auf den Stocherkähnen statt.

Kostümpreisträger beim Stocherkahnrennen (Foto: SWR)
Überzeugte mit seinem selbstgebauten Raumschiff: Der Akademische Skiclub Tübingen.

In diesem Jahr konnten gleich zwei Mannschaften mit ihrer Kreativität punkten: Die Mitglieder der "Fachschaft Umweltnatur- und Geowissenschaften" hatten sich als Figuren des Videospiels "Super Mario" verkleidet. Der Akademische Skiclub schlüpfte in Kostüme aus dem Filmklassiker "Star Wars". Beide Mannschaften teilen sich den Kostümpreis: Einen Gutschein für ein Spanferkel oder eine vegetarische Alternative.

Stocherkähne in Tübingen

Tübingen

"Virtuoser Schelm des Kunstbetriebs" Christian Jankowski stellt Stocherkahn in die Kunsthalle Tübingen

Der Berliner Aktionskünstler Christian Jankowski hat sich für seine Ausstellung in der Kunsthalle auch mit Tübingen befasst. Dafür musste er einen Stocherkahn lenken.

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