Rund 100 Bürgerinnen und Bürger kamen in die Rottenburger Festhalle, um die Erweiterungspläne mit den Vertretern der Genehmigungsbehörde zu erörtern. Der Steinbruch zwischen Frommenhausen und der Gemeinde Hirrlingen (Kreis Tübingen) soll in den kommenden Jahren um über vier Hektar erweitert werden - von knapp 18 auf über 22 Hektar. Das will zumindest die Bau-Union aus Sonnenbühl (Kreis Reutlingen), die den Steinbruch betreibt. Ihre Pläne hat das Landratsamt Tübingen im Januar und Februar bei den Bekanntmachungen auf seiner Internetseite veröffentlicht. Privatleute und Verbände konnten bis Mitte März Kritikpunkte formulieren.

Das hätten sehr viele Bürger und Bürgerinnen getan, sagte der Hirrlinger Bürgermeister Christoph Wild dem SWR. Rund 600 Einwendungen sind beim Landratsamt eingegangen. Wild und der Gemeinderat sind gegen die Steinbrucherweiterung. Das würde erheblich mehr Lärm und Schmutz für die Anwohner bedeuten, fürchten sie. Kommt die Erweiterung, werde es zudem noch schwieriger, den Ortskern attraktiv zu gestalten, so Wild. Denn schon heute würden täglich mehr als die genehmigten 156 Lastwagen durch Hirrlingen fahren.
Umgehungsstraße als Entlastung gefordert
Auch aus dem Rottenburger Ortsteil Frommenhausen kommen Bedenken. Wild und der Ortsvorsteher von Frommenhausen Kurt Hallmayer fordern vom Steinbruchbetreiber eine Umgehungsstraße als Entlastung. Doch die müsste erst finanziert werden.
Wild hofft, dass die Stadt Rottenburg einlenkt. Sie sei die Eigentümerin und müsse die Pachtverträge mit dem Steinbruchbetreiber machen. Rottenburg könnte also Bedingungen stellen, so Wild. Generell sei eine regionale Rohstoffversorgung wichtig, aber die Verkehrsbelastung in Hirrlingen müsse weniger werden.

Auch viele Hirrlinger sind gegen die Erweiterung des Steinbruchs. Das Bürgerforum "Lebenswertes Hirrlingen" will gegen die Pläne kämpfen. Denn die Hirrlinger hätten den täglichen Schwerlastverkehr mit weit über 200 Lastwagen durch ihren Ort satt, sagte Initiator Klaus Barwig dem SWR.