Bei der Preisverleihung des Sebastian-Blau-Mundartpreises im Rottenburger Kino Waldhorn gab es eine enorme Vielfalt zu erleben. Über 50 Filmemacherinnen und Filmemacher aus dem ganzen Land hatten ihre Werke eingeschickt. Im ausverkauften Rottenburger Kino Waldhorn würdigte die Jury die Macher des Siegerfilms: "Der Knecht". In dem Drama von Clara Schemmel und Jakob Maria Lott in authentischem Schwäbisch geht es um die Leidensgeschichte eines Knechts auf einem Bauernhof.
Bedrückender Film über Nachkriegszeit
Das düstere Drama spielt in der Nachkriegszeit und erzählt die Geschichte eines Knechts, der in der Nachkriegszeit von seinem Bauern misshandelt wird. Die beiden Filmemacher stammen aus dem oberschwäbischen Bad Wurzach, leben und arbeiten heute in Wien und Berlin. Gedreht wurde in der alten Heimat, die Dialoge sind auf schwäbisch.
Es durfte auch gelacht werden
Für die Gäste der Preisverleihung gab es auch etwas zum Schmunzeln. Zum Beispiel bei der Komödie "Machs Licht aus" eines jungen Filmteams aus Zussdorf (Kreis Ravensburg). Erzählt wird die Geschichte über den grandios gescheiterten Versuch eines jungen Mannes die Freundin nach Hause zu bringen – ohne, dass die Eltern es merken. Regisseur Marius Beck sagte im SWR, er könne sich vorstellen, noch mehr solche Geschichten zu erzählen.
Preis auch für altbekannte Gesichter
Neben jungen Talenten wurden auch alte Hasen ausgezeichnet wie Frieder Scheiffele aus Dettingen an der Erms (Kreis Reutlingen). Scheiffele, bekannt für Filme wie "Laible und Frisch", wurde für seine Kurzdokumentation über Thaddäus Troll ausgezeichnet. Den Internetpreis gewann Patrick Nagel aus Rottenburg mit seinem Film über Josef Eberle. In ihm werde Leben und Werk des Schriftstellers enthusiastisch und voller Spielfreude wieder lebendig, so die Jury in ihrer Begründung.