Der Reutlinger Kreisvorsitzende Ingo Reetzke ist am Freitag aus der Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) ausgetreten. In einer Austrittserklärung nennt er als Grund den geänderten Kurs der Partei.
SWR-Reporterin Anette Hübsch zum Parteiaustritt des AfD-Politikers
Reetzke: AfD keine Alternative mehr zur CDU und FDP
Als er 2016 in die Partei eintrat, sei sie noch eine dringend benötigte Alternative zur CDU und FDP gewesen. Inzwischen sei die AfD keine Alternative mehr.
Reetzke: Partei steckt in Schmuddelecke
Und dies nicht nur an Stammtischen, sondern auch auf Parteitagen, schreibt der Anwalt zur Begründung seines Austritts aus der AfD. Von konstruktiver Politik sei nichts mehr zu sehen. Stattdessen habe sich die Partei in einer Schmuddelecke eingerichtet. In diesem Zusammenhang nennt Reetzke auch die Reise mehrerer ostdeutscher AfD-Landtagsabgeordneter in die von Russland besetzten Gebiete in der Ostukraine.
Man müsse kein Transatlantiker sein, um von dieser Geschmacklosigkeit angesichts eines völkerwidrigen Angriffskriegs inmitten Europas mit zehntausenden Toten angewidert zu sein. Diese Politik könne er nicht mehr mittragen.
Seine Ämter als Reutlinger Kreis- und Stadtrat will Reetzke behalten und als parteiloser Kommunalpolitiker weiter ausüben.