Nach 16 Jahren als Rektor der Universität Tübingen geht Bernd Engler im Oktober in den Ruhestand. Er wird eine Nachfolgerin haben. Die Findungskommission der Universität hat nämlich drei Frauen aus dem Bewerber-Pool ausgewählt. Sie haben sich am Mittwochabend der Hochschulöffentlichkeit vorgestellt.
Das soll die neue Rektorin mitbringen
Die neue Rektorin soll laut Stellenausschreibung international und hochschulpolitisch erfahren sowie eine wissenschaftlich ausgewiesene Persönlichkeit mit hoher Führungs- und Organisationskompetenz sein. Diese drei Kandidatinnen stehen im April zur Wahl:
Monique Scheer: Als Prorektorin kennt sie die Uni

Als Prorektorin gehört Monique Scheer schon länger zum Rektoratsteam und würde Bewährtes fortsetzen, sagt sie.
"Ich würde nicht alles über den Haufen werfen. Die Uni steht sehr gut da."
Allerdings möchte die Professorin für Empirische Kulturwissenschaft mehr Akzente auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Diversität setzen. So wolle sie zum Beispiel die Verwaltung digitalisieren und eine kluge Verbindung von Präsenz- und Online-Lehre schaffen.
Karla Pollmann: Aus dem englischen Bristol zurück in die Heimat?

Auch Karla Pollmann kennt die Uni Tübingen. Die Professorin für Klassische Philologie ist in der Neckarstadt geboren, hat hier ihr Studium begonnen und würde aus dem englischen Bristol gerne in die schwäbische Heimat zurückkehren. An der Universität Bristol ist sie Dekanin der Geisteswissenschaften. Als Präsidiumsmitglied sei sie auch für die strategische Entwicklung der Universität mitverantwortlich. Sie habe also ähnliche Führungsaufgaben wie ihre Mitbewerberinnen, die Prorektorinnen sind. An anderen Universitäten würde sie nicht Dekanin heißen, sondern Prorektorin für die Geisteswissenschaften, sagt sie.
"Vom Status her ist das in etwa äquivalent."
Beatrix Busse: War schon Prorektorin in Heidelberg und Köln

Die dritte Kandidatin, Beatrix Busse, kennt die Stadt Tübingen noch nicht sehr gut, sagt sie. Die Anglistik-Professorin ist derzeit Prorektorin an der Uni Köln und hat dieses Amt auch schon an der Uni Heidelberg ausgeübt.
"Universitäten haben einen großen Auftrag, die Fragen dieser Zeit mitzubeantworten."
Sie will die Uni als Exzellenz-Uni weiter ausbauen. Außerdem seien ihr Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Gesundheitsfragen wichtig.