Das Fördergeld von Bund und Land ist also nicht gefährdet. Nach dem Bürgerentscheid im vergangenen Jahr im September war eine neue Nutzen-Kosten-Rechnung notwendig. Die Tübinger hatten gegen die Innenstadtstrecke gestimmt, die vom Hauptbahnhof zu den Kliniken führen sollte. Das Ergebnis der "Standardisierten Bewertung" zeigt, dass alle Strecken das erhoffte Ziel erreichen, nämlich dass Menschen auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen. Laut Gutachten sind das rund 20.000 Autofahrten pro Wochentag, die damit wegfallen.
Nachweis zur vollen Förderfähigkeit erbracht
Die "Standardisierte Bewertung" dient dazu, dass ein Projekt von Bund und Land gefördert werden kann. Hierzu werden volkswirtschaftliche Nutzenkomponenten den Infrastrukturkosten gegenübergestellt, die durch das Projekt entstehen. Hieraus wird ein sogenannter Nutzen-Kosten-Indikator gebildet. Dieser liegt bei dem Schienengroßprojekt bei 1,1, also über dem Schwellenwert zum Nachweis der vollen Förderfähigkeit. Hierdurch habe die Region die benötigte Sicherheit zur Fortsetzung des gesamten Projekts und seiner Einzelstrecken, so der Zweckverband in einer Mitteilung.
Modul 1 befindet sich im Bau
Planung und Bau des Großprojekts erfolgen in mehreren Stufen. Zurzeit wird in einer ersten Stufe, dem Modul 1, die Strecke Herrenberg-Bad Urach, also die Ammertal- und die Ermstalbahn, umgebaut und elektrifiziert. Für die Ammertalbahn fährt daher bis Dezember 2022 ein Schienenersatzverkehr. Die Gesamtkosten der Regionalstadtbahn Neckar-Alb liegen bei rund 122 Millionen Euro. Rund 95 Millionen Euro kommen von Bund und Land.