Lockerungen für die Gastronomie (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Nach Bund-Länder-Beschluss zu Beschränkungen

Unterschiedliche Reaktionen in Tübingen auf Corona-Lockerungen

STAND

Die Spitzen von Bund und Ländern haben beschlossen, die Corona-Beschränkungen zu lockern. In Tübingen wünscht man sich eine schnelle Umsetzung.

Laut Bund und Ländern sollen schrittweise alle tiefgreifenderen Corona-Maßnahmen entfallen, wenn es die Situation in den Kliniken zulässt. Ab 4. März soll etwa in Hotels und Gastronomie die 3G-Regelung gelten, ab 20. März sollen bis auf die Maskenpflicht alle Maßnahmen wegfallen. Der Tübinger Gastronom und Hotelier Herbert Rösch ist erleichtert. Die Branche warte dringend auf die Öffnungsschritte, weil sowohl Gastronomie als auch Hotellerie stark unter der Situation litten.

Gastronom und Hotelier Herbert Rösch sagte dem SWR:

"Wir möchten in die Zukunft schauen und hoffen, dass wir wieder unsere Mitarbeiter halten können, gute Umsätze machen, damit wir Verluste aufholen, aber das muss jetzt bald geschehen und da fiebern wir jeden Tag darauf hin."

Kontrollen kosten Gastronomie viel Geld

Das Hauptproblem sei aber nicht die 2G oder 2G-plus-Regelung, so Rösch. Die Gastronomie belaste derzeit extrem die "Überwachungstätigkeit" die man bis jetzt habe, also die Kontrolle an den Eingängen und die Überprüfung der Zertifikate, so der Tübinger Gastronom und Hotelier. Das sei schon eine Belastung, die eigentlich für jeden Tag eine Person mehr im Betrieb benötige und Kosten verursache.

Rösch fordert rasche Öffnung

Laut Rösch müssen die beschlossenen Lockerungen jetzt rasch umgesetzt werden. Die Menschen seien verunsichert. Manche würden sich nur am Wochenende ins Lokal trauen, aber unter der Woche sei sehr wenig los, der "Mittagstisch ist tot". Zudem müsse das Nachtleben mal wieder losgehen, gerade für junge Leute. Für das Klima einer Stadt wie Tübingen, in der viele junge Menschen leben, wäre das wichtig, sagte der Gastronom und Hotelier.

Theater Intendant Torsten Weckherlin sagte dem SWR:

Theater Chef enttäuscht

Der Intendant des Landestheaters Tübingen (LTT) Torsten Weckherlin reagierte enttäuscht auf den Bund-Länder-Beschluss vom Mittwoch: "Wir als Theater, und das gilt bundesweit, werden jetzt erstmal ausgenommen, denn es ändert sich erstmal nichts." Im März könne man 60 Prozent bestuhlen, momentan 50 Prozent. Aber man werden weiterhin die 2G-Regel haben. "Mein Wunsch wäre gewesen, dass endlich mal die Maskenpflicht entfällt." Weckherlin plädiert dafür, die 2G-Regel aufzuheben. Das mache Österreich auch, so der Intendant. Das LTT habe gute Hygienekonzepte. Die Räume seien mit nagelneuen Klimaanlagen ausgestattet.

Die neue angepasste Corona-Verordnung soll laut Landesregierung im Laufe der kommenden Woche veröffentlicht werden und in Kraft treten.

Mehr zum Thema

Baden-Württemberg

Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz Corona-Lockerungen sollen ab März auch in BW kommen - aber Kretschmann will Absicherung

Laut Bund und Ländern sollen ab dem 20. März alle tiefgreifenderen Corona-Maßnahmen entfallen, wenn die Situation in den Kliniken es zulässt. Kretschmann möchte aber handlungsfähig bleiben.

Baden-Württemberg

Reaktionen auf geplante Öffnungsschritte Nach Corona-Beschlüssen: Verbände in BW fordern Exit-Plan

Nach der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch zeigen sich Wirtschaftsverbände in Baden-Württemberg erleichtert, fordern teilweise aber auch konkrete Angaben.

Tübingen

Palmer, Händler und Gastronomen: Vorschläge zum Umgang mit der Pandemie Tübinger fordern Aufhebung der Zugangsbeschränkungen

Die 3G-Regel im Einzelhandel in Baden-Württemberg wird aufgehoben. Handel und Gastronomie in Tübingen fordern aber das sofortige Ende aller Zugangsbeschränkungen.

STAND
AUTOR/IN
SWR