Prozess um eine Messerstecherei in einer Asylunterkunft in Sigmaringen-Laiz  (Foto: SWR, Julia Klebitz)

"Bier und Whiskey nach der Arbeit"

Nach Brand in Gammertingen: Prozess um Brandstiftung hat begonnen

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Auf der Anklagebank sitzt ein 25-jähriger Mann. Der Vorwurf: Brandstiftung mit Todesfolge. Bier, Whiskey und Computerspiele waren wichtige Begleiter für ihn.

Am Landgericht Hechingen hat am Donnerstag der Prozess wegen Brandstiftung mit Todesfolge begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 25-jährigen vor, in einem Wohnhaus, einer ehemaligen Gaststätte in Gammertingen (Kreis Sigmaringen), am 26. August vergangenen Jahres Feuer gelegt zu haben. Bei dem Brand in der Nacht war ein 55-jähriger Mann ums Leben gekommen. Er starb an einer Rauchgasvergiftung. Ein anderer Mann überlebte nur knapp und wurde schwer verletzt. Zwei weitere Bewohner konnten sich über ein Fenster retten.

Mann soll Feuer in Gammertingen gelegt haben

Der Angeklagte, der in Untersuchungshaft sitzt, gab am ersten Verhandlungstag bereitwillig Auskunft, aber nicht zur Sache, sondern nur zur Person. Von morgens bis abends habe er in einem Abriss-Unternehmen gearbeitet, dann vier bis sechs Bier getrunken und mehrmals in der Woche noch zusätzlich Whiskey. So schilderte der Angeklagte seinen Tagesablauf.

Sein einziges Hobby seien Computerspiele gewesen, Freunde habe er keine. Der junge Mann wirkte im Gerichtssaal eingeschüchtert, sah niemanden an und sprach leise. Am Montag wird der Prozess am Landgericht Hechingen fortgesetzt.

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SWR