Wenn Sandra Weiß vor Weihnachten in der Küche steht, dann für den guten Zweck. Stollen, Adventskalender, Marmeladen, Schnäpse - wenn die 50-Jährige aus Pfullingen (Kreis Reutlingen) erst einmal loslegt, dann so richtig. Jedes Wochenende werkelt die IT-Unternehmerin in der Küche, meistens zwölf Stunden am Stück. "Den Ofen mache ich gar nicht aus. Vier Stollen passen da rein. Wenn die fertig sind, kommen direkt die nächsten rein", erzählt sie.
Und das Ergebnis ist beachtlich: 576 Stollen, 528 Likör-Fläschchen, 2.184 Marmeladen-Gläser allein in diesem Jahr. Die Küche von Familie Weiß gleicht in der Vorweihnachtszeit einem Warenlager.
Backen in Pfullingen und spenden für den Tierschutz
Sandra Weiß backt nicht etwa nur für Freunde und Familie. Sie backt für den guten Zweck. Gegen Spenden verschickt die Pfullingerin ihre Leckereien nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Mehr als 8.000 Euro sind dadurch in diesem Jahr bereits zusammengekommen.
Das Geld geht an nationale und internationale Tierschutzorganisationen. Viele davon unterstützt Sandra Weiß bereits seit Jahren. "Das ist eben meine Art etwas zurückzugeben. Uns geht es gut, das mache ich mir immer wieder bewusst. Und mein Herz schlägt eben für Tiere."
Plätzchen aus Pfullingen? Fehlanzeige! Nur Stollen!
Angefangen hat die Hobby-Bäckerin vor ein paar Jahren mit 16 Stollen für die Kollegen ihres Mannes. "Ich wollte damals etwas Selbstgemachtes verschenken. Und weil ich nicht nähen, häckeln und stricken kann, sind es eben Christstollen geworden."
Ihr Mann nimmt die große Back-Aktion seiner Frau mit Humor. "Das Gute ist: Es riecht immer schön nach Stollen, wenn ich nach Hause komme. Aber wenn die Küche irgendwann mal wieder frei ist, freue ich mich auch", erzählt Mark Weiß. Und seine Frau fügt lachend hinzu: "Mein Mann ist der Süße von uns beiden. Und wenn mal ein Stollen nicht so gut geworden ist, dann darf er den auch essen."
Sind die 576 Stollen erstmal gebacken und verschickt, hat Sandra Weiß keine Lust mehr auf die Küche. "Ob ich noch Plätzchen backe? Auf keinen Fall! Das macht meine Mutter für uns. Da will ich dann auch einfach mal nur essen."