Ab Dezember steigen in Tübingen die Beiträge für die Bewohnerparkausweise auf das Doppelte. Die Autobesitzer müssen anstatt 120 Euro nun 240 Euro zahlen. Die Stadtverwaltung verlangt von SUV-Fahrern noch mehr Geld. Wer ein Auto mit Verbrennungsmotor fährt, das über 1.800 Kilogramm wiegt, muss nun anstatt der 180 Euro künftig 300 Euro im Jahr zahlen. Das gleiche gilt für Besitzer von reinen E-Fahrzeuge, die über 2.000 Kilogramm schwer sind.
Zum Vergleich: In Reutlingen kostet ein Bewohnerparkplatz im Jahr 120 Euro. Seit Mitte 2021 dürfen Städte in Baden-Württemberg die Parkgebühren selbst festlegen. Bis dahin galt eine Obergrenze von rund 30 Euro im Jahr.
Der Grund für die Preiserhöhung, sei die anhaltende Haushaltslage, sagt Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos). Dazu komme die bundesweite Preiserhöhung des Deutschlandtickets, bei dem es in Tübingen einen Zuschuss für die Bürgerinnen und Bürger gibt. Die Mehreinnahmen aus den Parkgebühren, sollen helfen, die finanziellen Belastungen der Stadt abzufedern, so Palmer.
Deutschlandticket wird auch in Tübingen teurer
Menschen, die in Tübingen mit Bus oder Bahn unterwegs sind, bekommen seit Einführung des Deutschlandtickets einen Rabatt. Die Stadtverwaltung möchte so mehr Leute vom Auto hin zum Nahverkehr bewegen. Bisher gewährt die Stadt jedem Bürger 15 Euro Nachlass auf den Normalpreis, wenn er sich für ein öffentliches Verkehrsmittel entscheidet. Ab Januar gibt es dann immerhin noch 13 Euro Rabatt und der Preis des Tübinger Deutschlandtickets steigt dann von 34 Euro auf künftig 45 Euro.
Boris Palmer möchte die Autos am liebsten komplett aus der Stadt verbannen. Er beklagt, dass immer mehr und immer größere Autos den öffentlichen Raum drastisch einschränken. Mit seiner Meinung ist er nicht allein: Viele andere Orte wie Ludwigshafen, Heidelberg oder Freiburg greifen zu ähnlichen Mitteln und haben die Parkgebühren für Anwohnerinnen und Anwohner in den letzten Jahren ebenfalls stark erhöht.