Eine Kandidatur für eine andere Partei als die Grünen hat Palmer bereits ausgeschlossen. Ob er als unabhängiger Kandidat antrete, das habe er noch nicht entschieden, sagte Palmer vergangene Woche dem SWR. Er kündigte an, viele Gespräche mit der Bürgerschaft zu führen, um seine Chancen einschätzen zu können. Es gehe dabei auch um finanzielle Unterstützung. OB-Kandidaten, die von einer Partei unterstützt werden, können laut Palmer 100.000 Euro für den Wahlkampf einsetzen.
Palmer braucht Geld für den Wahlkampf
Palmer hat deshalb ein Spendenkonto eingerichtet, auf das eine Wahlkampfspende überwiesen werden kann. Er müsse die 100.000 Euro privat aufbringen, wenn er als überparteilicher Kandidat antreten wolle. Dabei helfe jede Spende, ob es um 10 oder 1.000 Euro gehe. Viele kleine Spenden seien wichtiger als große Einzelbeträge, so Palmer. Denn am Ende würden die Menschen zählen, nicht die Zahlen. Palmer versicherte, er werde die Spenden zurückerstatten, sollte er sich gegen eine Kandidatur entscheiden.
Eigene Wählerinitiative für Palmer
Unabhängig von der Spendensammlung hat Palmer nach eigenen Angaben bereits einige Gespräche mit möglichen Unterstützern geführt, Namen wollte er aber nicht nennen. Wenn er den Eindruck habe, die Wahl gewinnen zu können und die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Wahlkampf vorliegen, habe er genügend inhaltliche Gründe, um anzutreten - vorneweg das Klimaschutzprogramm. Unterdessen haben sich bereits Palmer-Unterstützer zu einer überparteilichen Wählerinitiative zusammengeschlossen, um Palmer zu einer Kandidatur bei der OB-Wahl im Oktober zu bewegen. Auf einer eigenen Website mit dem Titel Für Boris Palmer werben sie um Unterstützung für eine erneute Kandidatur Palmers.
Mehr als 180 Unterstützer für Palmer-Kandidatur
Ziel der Initiative ist nach Angaben der Initiatoren, dass Tübingen grün, innovativ und leistungsstark bleibt. Boris Palmer sei ein Garant für diesen Kurs. In den 16 Jahren seiner Amtszeit habe sich Tübingen überdurchschnittlich entwickelt und sei auf vielen Feldern, vor allem im Klimaschutz, zum Vorreiter geworden. Viele der Argumente für eine weitere Kandidatur Palmers finden sich bereits im Anhang zum Aufruf von Grünen-Mitgliedern gegen einen Parteiausschluss Palmers. Innerhalb weniger Tage haben sich über 180 Personen in die Liste der Unterstützer eintragen lassen.