Weder in Albstadt noch in Balingen hatte einer der Kandidierenden am 5. März die absolute Mehrheit erreicht. Deshalb gibt es nun am Sonntag eine Neuwahl.
Drei Kandidaten und eine Kandidatin in Balingen
Neben drei Männern gibt es in Balingen auch eine Kandidatin. Sybille Fleischmann bekam am 5. März knapp 24 Prozent der abgegebenen Stimmen. Fleischmann ist Projektmanagerin und kommt aus Balingen. Sie wird von der Balinger SPD unterstützt und – das war jüngst die Überraschung – auch von den Grünen. Deren Kandidat Erwin Feucht hatte am 5. März etwa zehn Prozent der Stimmen bekommen. Er zog sich von der Neuwahl zurück und empfahl, den CDU-Mann Dirk Abel zu wählen.

Abel ist Pressesprecher des Regierungspräsidiums Tübingen und hatte bei der ersten Wahl am meisten Stimmen erreicht. Den beiden weiteren Kandidaten, Robert Weinmann und Stefan Buck (beide parteilos), werden von Beobachtern kaum Chancen eingeräumt, OB von Balingen zu werden.
Überraschung in Albstadt

In Albstadt hat es kurz vor dem zweiten Wahltermin am 19. März eine kleine Überraschung gegeben: Michael Gonser (CDU) hat aus dem fernen Schleswig-Holstein in letzter Minute seine Bewerbung bekanntgegeben. Laut seiner Website ist Gonser "ein Kandidat von außen und doch von innen". Damit spielt der Geschäftsmann auf seine Albstädter Wurzeln an.

Mit 43 Prozent der abgegebenen Stimmen war der Rechtsanwalt Roland Tralmer (CDU) vor knapp zwei Wochen in Albstadt Stimmenkönig geworden, gefolgt von Udo Hollauer, dem Ersten Bürgermeister, und dem Drittplatzierten Markus Ringle (Grüne). Doch kurioserweise unterstützen jetzt einige grüne Gemeinderäte den unabhängig antretenden Hollauer. Dem fünften Kandidaten, Thomas Wenske (parteilos), werden kaum Chancen eingeräumt.

Hoffnung auf höhere Wahlbeteiligung
Ein Thema eint wohl alle Kandidierenden - in Albstadt wie in Balingen: Sie hoffen auf eine höhere Wahlbeteiligung. In Balingen waren nur 44 Prozent der Wahlberechtigten zur ersten Wahl gegangen, in Albstadt gar nur 34 Prozent, was Noch-OB Klaus Konzelmann (Freie Wähler) "beschämend" genannt hatte. Am Sonntag ließe sich das von den Wählerinnen und Wählern korrigieren. Anreiz könnte sein, dass nun die relative Mehrheit genügt für den oder die künftige OB.