Der Bundesrat hat der Einführung des 9-Euro-Tickets am Freitag zugestimmt. In den Monaten Juni bis August kann jeder mit Bussen und Bahnen im öffentlichen Nahverkehr für neun Euro monatlich fahren. Nur die ICE-Züge kann man mit dem Ticket nicht nutzen.

Warteschlangen oder Gedränge gab es bisher nicht im Reiselädle des Bahnhofs in Hechingen (Zollernalbkreis). In den Verkaufsstellen und in den Bussen des Verkehrsverbundes naldo werden die Tickets seit Montagfrüh verkauft. Knapp 70 Tickets gingen in den ersten Stunden schon über den Ladentisch. Damit ist naldo-Chef Christoph Heneka sehr zufrieden. Schließlich gilt das Ticket erst ab Juni, die Kunden haben also noch genügend Zeit, es zu kaufen. Als Abonnent muss man sich um nichts kümmern. Das zuviel bezahlte Geld wird automatisch zurückerstattet.
Keine überfüllten Busse und Bahnen befürchtet
Ab Dienstag kann man das 9-Euro-Ticket auch online kaufen. Das sollte keine Probleme bereiten, so Heneka. Der Verkehrsverbund sei gut vorbereitet, trotz der relativ kurzen Einführungszeit. Auch bei der Auslastung der Busse und Bahnen im Verbundgebiet erwartet Heneka keine Probleme. Anders als in Großstädten und Ballungsräumen sei nicht mit überfüllten Fahrzeugen zu rechnen. Sollte der Andrang auf einzelnen Strecken unerwartet groß sein, könne man weitere Busse einsetzen.
Keine Ansturm von Gästen befürchtet
In Sylt fürchten die Touristiker, dass die Insel von Gästen mit 9-Euro-Tickets überrannt wird. Das sei ein Problem, das die Schwäbische Alb nicht habe, so Louis Schumann vom Schwäbische Alb Tourismusverband. Die Alb sei eine Flächenregion und es gebe viele Zugverbindungen. Er freue sich über jeden Gast, der mit dem 9-Euro-Ticket komme.
Länder erachten Entlastungspaket als nicht ausreichend
Das Ticket ist Teil des Entlastungspakets für die Bürgerinnen und Bürger, das die Bundesregierung zur Abfederung der stark angestiegenen Energiekosten auf den Weg gebracht hat. Die prognostizierten Ticket-Mindereinnahmen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro will der Bund den Ländern zwar vollständig erstatten. Ein Streitpunkt ist aber, dass die Länder wegen der erwarteten Einnahmeausfälle darüber hinaus Geld vom Bund wollen.