Die Landeszentrale für politische Bildung nimmt nun einen zweiten Anlauf für den Kandidat-O-Mat zur Tübinger Oberbürgermeisterwahl.
Aus dem SWR Studio Tübingen Anette Hübsch am 1.9.22:
Ähnlich wie ein Wahl-O-Mat vor einer Bundestagswahl soll das Online-Tool vor allem jungen Menschen helfen, sich mit den entscheidenen Themen vertraut zu machen. Deshalb hatten junge Leute die Fragen für den Kandidat-O-Mat zur Tübinger OB-Wahl entwickelt. Vor zwei Wochen hat die Landeszentrale das Projekt dann abgesagt.
OB Boris Palmer monierte Fehler
Der amtierende Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, der wieder zur Wahl antritt, hatte die Fragen als irreführend kritisiert. Der Katalog zeuge von mangelnder Sachkenntnis, so sein Vorwurf. Unter anderem entstehe der Eindruck, Stadtoberhäupter könnten Entscheidungen treffen, die eigentlich dem Bund, dem Land oder dem Landkreis vorbehalten seien.
Auch Absage stieß auf Kritik
Die Entscheidung der Landeszentrale, den Kandidat-O-Mat für Tübingen nach den Hinweisen auf sachliche Fehler ganz abzusagen, haben andere Kandidatinnen kritisiert. Ulrike Baumgärtner (Grüne) und Sofie Geisel (SPD) drängten auf einen neuen Anlauf. Ebenso das Schwäbische Tagblatt und der SWR als Partner des Projekts.

Für den zweiten Anlauf habe man die Fragen klarer und übersichtlicher gemacht, so die Landeszentrale. Der neue Thesenkatalog liege den Kandidierenden seit Donnerstag vor. Anfang Oktober wird der Kandidat-O-Mat online gehen. Die Wahl ist am 23. Oktober.