Ortsvorsteher schreibt BeneVit-Chef

Nach Absage wegen AfD-Wahlergebnis: Onstmettingen möchte Gespräch wegen Pflegeschule

Stand

Von Autor/in Julia Klebitz

Nachdem BeneVit den Bau einer Krankenpflegeschule für ausländische Azubis und einer Kita in Albstadt-Onstmettingen abgesagt hat, will der Ortsvorsteher mit dem Unternehmen sprechen.

Eigentlich wollte das Mössinger Unternehmen BeneVit für zehn Millionen Euro im Albstädter Stadtteil Onstmettingen (Zollernalbkreis) eine Kita und eine Krankenpflegeschule für ausländischen Auszubildende aufbauen. Doch dann hat BeneVit das gemeinsame Projekt mit der Stadt Albstadt abgesagt. Als Gründe nannte BeneVit-Chef Kaspar Pfister die gesetzlichen Rahmenbedingungen in der Pflege und die Wahlergebnisse der AfD in Onstmettingen - also gesellschaftliche Entwicklungen.

Ortsvorsteher: Onstmettingen ist keine braune Ecke

Jetzt hat Onstmettingens Ortsvorsteher Jürgen Kurz dem BeneVit-Chef geschrieben. Er wünscht sich ein Gespräch des Unternehmers mit dem Ortschaftsrat. Unter anderem wolle er dem Unternehmer deutlich machen, dass es in Onstmettingen keine braune, rechte Ecke gebe und dass die AfD auch in vielen anderen Orten gut abgeschnitten habe. Pfister hatte in einem Pressegespräch erwähnt, dass er sich unter anderem darum sorge, dass Auszubildende aus Asien und Afrika in Onstmettingen angefeindet werden könnten.

In Onstmettingen hofft man noch auf Pflegeschule und Kita

Onstmettingen brauche dringend eine neue Kindertagesstätte, so Ortsvorsteher Kurz. Er hoffe, dass sich Pfister möglicherweise doch noch für den Bau von Pflegeschule und Kita entscheiden könnte. Man habe im Ort ein sehr gutes Verhältnis zu BeneVit. Das Unternehmen betreibt in Onstmettingen bereits ein Pflegeheim. Viele Onstmettinger Vereine würden sich dort engagieren.

Der Albstädter Teilort Onstmettingen bekam aufgrund der Absage des Projekts bundesweite Aufmerksamkeit in den Medien. Ortsvorsteher Jürgen Kurz ist darüber nicht glücklich. Der Ort werde vielfach als AfD-Hochburg dargestellt.

BeneVit-Chef positioniert sich immer wieder gegen Fremdenfeindlichkeit

Es ist nicht das erste Mal, dass BeneVit-Geschäftsführer Kaspar Pfister mit seiner Haltung öffentlich auffällt. Er und das Unternehmen sind auf Pflegekräfte aus dem Ausland angewiesen. Vergangenes Jahr hat er in einem Brief angekündigt, nur noch Geld an Vereine zu spenden, die sich klar gegen "rechts- und linksextreme Verhaltensweisen" positionieren.

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