Bei den hohen Temperaturen brauchen wir alle Mal eine Erfrischung. Wem das Freibad zu voll ist, der weicht auf die umliegenden Seen aus, zum Beispiel den Hirschauer See (Kreis Tübingen). Reporterin Theresa Krampfl hat einen Selbstversuch gestartet. Sie testete, wie sie vom SWR Studio Tübingen mit unterschiedlichen Sharing-Angeboten zum Hirschauer Baggersee kommt. Das sind insgesamt rund 16 Kilometer. Die Aufenthaltsdauer am See legte sie auf vier Stunden fest. Voraussetzung für das Experiment war, dass sie sich bei allen Anbietern vorab registriert hat und ihren Führerschein wo nötig hinterlegt hat.
Carsharing-Konzept von TeilAuto: Mit monatlicher Gebühr
Die TeilAutos findet man vielerorts in Tübingen. Sie stehen auf festen Parkplätzen. Dorthin muss man sie auch wieder zurückbringen - solange zahlt man. Für die Nutzung der TeilAutos muss man einen Tarif abschließen und sich in den Geschäftsräumen registrieren.
Es kostet im regulären Angebot (Tarif "Clever") eine monatliche Grundgebühr in Höhe von neun Euro. Die einmalige Startgebühr beträgt 25 Euro. Zusätzlich zahlt man für jede Fahrt einen Preis, der sich aus Zeit und Kilometern zusammensetzt. Das sind bei 16 Kilometern und vier Stunden laut Tarifrechner 13,52 Euro. Wer sich im Tarif "Easy" registriert, der zahlt keine monatliche Grundgebühr, dafür einen erhöhten Fahrtpreis, das wären für das Experiment 17,24 Euro. Das TeilAuto kann man vorab über eine App für sich reservieren.
Als erstes: Auto buchen. Ist ein Coono verfügbar?
Coono ist ein Angebot der Stadtwerke Tübingen. Es gibt Roller und Autos zum Teilen. Die Autos stehen an festen Parkplätzen, die Roller sind frei verteilt im Stadtgebiet. Für die Nutzung von Coono kann man sich schnell in der App registrieren und verifizieren und direkt loslegen. Allerdings kann man sich kein Fahrzeug reservieren. Wenn gerade keines in der Nähe steht, sieht man auch nicht, wann es wieder verfügbar ist.
Mit einem Coono Auto zum Hirschauer See zu fahren, vier Stunden zu bleiben und wieder zurück zu fahren, kostet 69,90 Euro. Man zahlt hier nur die Zeit, denn 200 Kilometer sind bei dem Angebot inklusive. Es gibt allerdings eine Tagespauschale in Höhe von 56 Euro, in die man automatisch rutscht, wenn man den Preis übersteigt. Dann kann man das Auto bis zu 24 Stunden weiter nutzen. Bei den Rollern kostet jede Minute 25 Cent. Das sind bei vier Stunden 60 Euro. Auch hier greift dann die Tagespauschale und es kostet 29 Euro für 24 Stunden.
Tier E-Bike - auch in Tübingen auf dem Bürgersteig zu finden
Die E-Bikes vom Anbieter Tier verärgern viele, weil sie manchmal quer auf Gehsteigen geparkt werden oder liegen. Da es sehr viele von ihnen gibt, ist meistens eins in der Nähe und man muss nicht lange laufen. Die Räder haben keine festen Stellplätze, sie müssen lediglich im Stadtgebiet wieder abgestellt werden. Wer sich nicht daran hält, zahlt Strafen.
Der Preis für ein E-Bike liegt bei einem Euro für die Freischaltung und 19 Cent pro Minute. Für vier Stunden macht das 46,60 Euro. Bei der Berechnung sind keine Rabatte oder Tagespauschalen berücksichtigt.
Was kostet Carsharing? Fazit: nicht gerade billig
Einmal zum Hirschauer See, plantschen und zurück - die Preise dafür liegen also zwischen 17 und 56 Euro. Dass das so teuer ist, liegt hauptsächlich an der langen Aufenthaltsdauer, in der man die Fahrzeuge weiter bezahlt. Für kürzere Fahrten minimieren sich die Preise entsprechend.
Besser als Carsharing? Günstig mit dem TÜBus zum Ziel.
Das wohl älteste und bekannteste Sharing-Angebot ist - ohne dass er jemals so genannt wurde - der gute, alte TüBus. Die Linie 18 fährt in 13 Minuten nach Hirschau, Haltestelle "Kirchplatz". Von dort aus läuft man eine viertel Stunde zum See. Eine Einzelfahrt kostet 2,60 Euro, hin und zurück also 4,20 Euro. Mit großer Luftmatratze oder vielen Getränke ist das eher keine Option, aber für Reporterin Theresa Krampfl war es am praktischsten und billigsten.
Wer den Selbstversuch nicht nur lesen, sondern auch ansehen will, der kann das auf dem Instagram-Kanal "wirsindtuebingen" tun.