Besser vorbereitet für Pandemien

Tübinger Forscher entdecken zwei Medikamente gegen Viren

Stand

Von Autor/in Jessica Hans

Forschende aus Tübingen haben Medikamente mit vielversprechender Wirkung gegen Viren gefunden - und das ohne Tierversuche. Ein neues Computerverfahren macht es möglich.

Ein Forschungsteam, bei dem auch Tübinger beteiligt waren, hat mithilfe eines neuen, schnelleren Verfahrens zwei Medikamente bestimmt, die wirksamer gegen Viren sein könnten. Wie die Uniklinik Tübingen auf ihrer Webseite berichtet, ist das ein Erfolg, denn in der Corona-Pandemie hätten die Forschenden gesehen, wie wichtig schnell verfügbare Medikamente sind, die bei mehreren Infektionen helfen.

Neues Verfahren: Schnellere Behandlung gegen Viren möglich

Die Entwicklung antiviraler Mittel dauert oft mehrere Jahre. Mit der neuen Methode könnte man zwei bis drei Jahre sparen. Ein Team aus Bioinformatikern, Systembiologen und Virologen unter anderem aus Tübingen hat nämlich ein neues Computermodell entwickelt.

Es zeigt, wie Viren sich in einer Zelle vermehren - ohne die sonst benötigten Versuche an Tieren oder Menschen. Im Anschluss konnten die Forschenden nach Mitteln suchen, die genau diese Stoffwechselprozesse hemmen. Sie durchsuchten dafür Datenbanken mit bekannten Wirkstoffen.

Dieses Verfahren beschleunigt die anfänglichen zeit- und kostenintensiven Zellkulturexperimente, die bei der Wirkstoffsuche normalerweise notwendig sind.

Das bedeutet: Das neue Verfahren geht schneller und ist günstiger.

Zwei Medikamente zur Behandlung von Viren identifiziert

Dabei haben sie zwei Mittel identifiziert, die laut Gruppenleiter gegen ganz unterschiedliche Virusfamilien einsetzbar sein könnten: Phenformin, welches bislang bei Diabetes im Einsatz war und Atpenin A5. Diese würden die Virusvermehrung wirksam blockieren. Sie müssen allerdings noch in weiteren Studien getestet werden. Beide Medikamente könnten künftig sowohl bei Krankheiten wie Dengue Fieber, aber auch gegen neue bisher unbekannte Viruskrankheiten eingesetzt werden. 

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