Aufführung des SWR-Hörspiels über Felix Huby in dessen Heimatort Dettenhausen im Kreis Tübingen (Foto: SWR)

"Er war immer einer von uns"

Hörspiel über Felix Huby in Dettenhausen uraufgeführt

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AUTOR/IN
Nathalie Waldenspuhl

Felix Huby war einer der beliebtesten Krimiautoren Deutschlands. Zu seinem Todestag hat der SWR ein Hörspiel produziert. Am Sonntag war es in Hubys Heimatort Dettenhausen zu hören.

Zum ersten Todestag von Felix Huby hat der SWR ein knapp einstündiges Hörspiel über den Journalisten und Autoren aus Dettenhausen (Kreis Tübingen) produziert. Die Dettenhausener konnten das Stück schon vor der Ausstrahlung anhören: Am Sonntagvormittag haben der SWR, die Gemeinde Dettenhausen und das "Dettahäuser Fleckatheater" eine Matinee veranstaltet.

Gedenken an Huby im Bürgerhaus

Als man Felix Huby durch die Lautsprecher reden hörte, wurde es im Bürgerhaus still. Freunde, Jahrgänger und Schauspielkollegen aus Dettenhausen hörten andächtig zu, wenn Huby im Hörspiel von seinem Schulverweis erzählte, oder von seiner Karriere als Journalist beim Spiegel. Der Saal war zwar nicht brechend voll, aber die Anwesenden haben sich über das Stück gefreut.

"Ich habe gedacht, er sitzt wahrhaftig hier", hat eine Zuhörerin dem SWR gesagt, so lebendig sei das Stück gewesen. Und obwohl Huby in Dettenhausen kein Unbekannter war, haben viele im Hörpsiel nochmal was dazu gelernt: Zum Beispiel, dass Huby als junger Journalist für die Zeitung den Jazztrompeter Louis Armstrong interviewt hat - und das, obwohl er nicht mal Englisch konnte.

Huby und das Fleckatheater

Besonders emotional war das Stück für die Mitglieder des Fleckatheaters. Denn ein Teil des Hörspiels handelt vom Theaterstück "Ein Auftrag für den König". Die Aufführung war damals ein Highlight für das Theater. Huby hatte das Stück im Jahr 2000 extra für die Dettenhausener geschrieben, auf die Bühne kam es aber erst 15 Jahre später. Huby hat sogar selbst im Stück mitgespielt. Das einzige Mal in seinem Leben, laut den Mitgliedern des Fleckahteaters.

"Da kommen schon Erinnerungen hoch. Das Theaterstück damals war grandios!"

Wenn die Theaterfreunde an Felix Huby denken, dann erinnern sie sich an einen bodenständigen Menschen. "Er war immer einer von uns. Ein echter Schwabe", so der Vorsitzende des Fleckatheaters Dieter Bäuerle. "Wenn er hierher gekommen ist, hat er immer seinen Ochsenmaulsalat gebraucht oder eine schwarze Wurst. Die Dinge, die er in Berlin eben nicht bekommen hat", erinnert sich Karl Schmidt.

Hörspiel im Internet nachhören

Das Hörspiel "Ein Auftrag für den König - zum 1. Todestag von Felix Huby" ist eine Produktion der SWR4-Sendung "Mundart und Musik". Im Radio wurde es am Sonntagabend ausgestrahlt, online kann man es hier nachhören.

Über Felix Huby

Felix Huby wurde 1938 unter dem bürgerlichen Namen Eberhard Hungerbühler geboren und starb am 19. August 2022 in Berlin. Nachdem er das Gymnasium ohne Abitur verlassen hatte, wurde er nach einem Volontariat Redakteur bei der "Schwäbischen Donau-Zeitung". Von 1972 bis 1979 war er Korrespondent des "Spiegel" für Baden-Württemberg und berichtete auch über die RAF-Prozesse in Stuttgart. Später wurde Huby Roman- und Drehbuchautor. Er erfand die "Tatort"-Kommissare Palu für den Saarländischen und Bienzle für den Süddeutschen Rundfunk. Huby schrieb Serie nach Serie: von "Oh Gott, Herr Pfarrer" bis "Ein Bayer auf Rügen".

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