
Seit vier Jahren tüftelt die 18-jährige aus Pfalzgrafenweiler (Kreis Freudenstadt) an ihrem Projekt. Es begann als Schulprojekt und wurde immer größer. Mit ihrem Mikroplastikfilter, der in die Waschmaschine eingebaut werden muss, hat sie den Regionalwettbewerb von Jugend forscht gewonnen. Nun auch den Landesentscheid. Damit nimmt sie am Bundesfinale Ende Mai in Lübeck teil.
Mikroplastik: Aus der Waschmaschine ins Trinkwasser
35 Prozent des Mikroplastiks, das die Meere und das Leitungswasser belastet, und letztlich auch in unsere Nahrung gelangt, kommt über die Waschmaschine dort hin. Denn während des Waschens lösen sich Plastik-Fasern von unserer Kleidung. Die Zahlen stammen aus einer Schweizer Statistik, auf die sich der BUND beruft. Es gibt bereits Ideen, wie diese Umweltverschmutzung verhindert werden kann: zum Beispiel einen Filter, den man an den Abwasserschlauch setzt. So einen Filter zu wechseln, gibt aber eine Sauerei. Masts Idee klingt einfach und gut.
Filter mit leichter Wechselmöglichkeit
Das Flusensieb stellte sich für Luise Mast als bester Ort für den Filter heraus. Nämlich genau da, wo das Abwasser aus der Trommel losläuft. Das Filter-Gehäuse ist ein 15 Zentimeter langer Zylinder. Und in diesen kann man das Filter-Säckchen einsetzen. Selbst einbauen kann man den Filter aber nicht, der muss schon bei der Produktion der Maschine eingebaut oder von Profis nachgerüstet werden. Und wir als Verbraucher, so die Idee, wechseln dann nur regelmäßig das Säckchen – ähnlich wie beim Staubsaugerbeutel. Und ein bisschen wie der Inhalt eines Staubsaugerbeutels sieht tatsächlich auch das Mikroplastik aus, das sich nach ein paar Waschgängen in Masts Filter gesammelt hat.

Patent ist eingereicht
Luise Mast hat nun auch ein Patent für ihren Filter eingereicht. Auch wenn sie sehr bescheiden ist - die Hoffnung ist da, dass daraus was ganz Großes werden könnte. "Ich habe mich auch beim Bundesumweltwettbewerb beworben. Die nächsten Schritte wären dann zu schauen, wie eine Massenproduktion funktioniert und wie mein Filter in der großen Industrie Umsetzung finden könnte", so Mast.
Pfalzgrafenweilerin wird Chemielaborantin
Neben dem Spaß an der Technik hat Luise Mast großes Interesse an Chemie. Nach ihrem Abitur hat sie sich für eine Ausbildung zur Chemielaborantin entschieden und ist nun im ersten Lehrjahr. Warum sie nicht studiert, wird sie oft gefragt. Doch das kam für sie nicht in Frage. Sie will einen Job, bei dem sie abends sehen kann, was sie gemacht hat, und nicht stundenlang vor dem Computer gesessen ist.