Es war ein tolles Erlebnis, sagte Lisa Federle im SWR. Sie habe sich richtig über die Ehrung gefreut. Allerdings sei sie auch etwas beschämt gewesen. Denn schließlich mache sie die Arbeit nicht allein, so Federle nach der Verleihung der Urkunde. Deswegen komme die Ehrung eigentlich dem gesamten Team zugute. Wegen der Corona-Auflagen wurde die Ehrung mit Abstand und Mundschutz vorgenommen.
Bundesweit erste "rollende Arztpraxis"
Vor fünf Jahren hatte Lisa Federle die bundesweit erste "rollende Arztpraxis" entwickelt. Mit einem umgebauten Transportfahrzeug besuchte die Ärztin Flüchtlingsunterkünfte im Landkreis Tübingen. Federle behandelte Alltagserkrankungen wie Durchfälle und Infekte oder sie versorgte kleinere Wunden. Später wurde auch anderen Bedürftigen mit der mobilen Sprechstunde geholfen, darunter Bewohnern eines Obdachlosenheims, so das Bundespräsidialamt in seiner Begründung.
Präsidialamt lobt Corona-Einsatz
Vorbildlich sei auch Federles Einsatz bei Ausbruch der Corona-Pandemie gewesen. Innerhalb kürzester Zeit habe die Ärztin eine Fieberambulanz eingerichtet. Zudem habe sie schon vor vielen Jahren einen eigenen Pandemieplan erstellt und immer vorausschauend gehandelt, um anderen zu helfen. Menschen wie Lisa Federle bildeten den Kitt in unserer Gesellschaft - und das nicht nur in Krisenzeiten, lobte das Präsidialamt.
Prominente Preisträger
Insgesamt zeichnet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 15 Menschen mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Zu den Preisträgern gehören auch der Virologe Christian Drosten und der Ex-Fußball-Profi Thomas Hitzlsperger.