Ein Farbenfrohes Querformat vor der Tübinger Kunsthalle verkündet "Herzstücke" (Foto: SWR, Miriam Plappert)

Blaues Pferd trifft auf Cyber-Kunst

Expressionisten wie Franz Marc werden in der Tübinger Kunsthalle ausgestellt

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In der Tübinger Kunsthalle startet die Ausstellung "Herzstücke". Hier treffen die blauen Pferde von Franz Marc auf Kunstwerke, die kein Mensch, sondern ein Computer gemalt hat.

Nach der weltberühmten Künstlerin Marina Abramović, hat die Tübinger Kunsthalle wieder hochkarätige Kunstwerke an Land ziehen können. Über 70 Werke alter Meister werden bis 6. Juni zu sehen sein. Unter den Gemälden des Expressionismus und der informellen Malerei finden sich Werke der Künstlergruppen "Blaue Reiter" und "Brücke". Ergänzt wird die Sammlung durch "visuelle Phänomene", die die Tübinger KI-Medien-Künstlergruppe Lunar Ring entwickelt hat.

Ein Bild in der Ausstellung "Herzstücke" in der Tübinger Kunsthalle. (Foto: SWR, Miriam Plappert)
Unter anderem sind die blauen Fohlen von Franz Marc aus dem Jahr 1913 in Tübingen ausgestellt.

Sammlung aus der Kunsthalle Emden

Ausgeliehen wurden die Stücke von der Kunsthalle Emden, gesammelt hauptsächlich von Henri Nannen, dem Gründer und langjährigen Chefredakteur des Magazins Stern.

"Ich habe das gesammelt, was Lust in mir erweckt hat, was mich bis unter die Haut schmerzte, mich freute oder mich auch wütend gemacht hat."

Henri Nannen sammelte unter anderem Werke von Franz Marc

Nannen habe "aus dem Bauch heraus über Jahrzehnte eine hochkarätige Sammlung aufgebaut", so Fritz. Er stiftete sie als Grundstock der Kunsthalle Emden, die 1986 eröffnet wurde. Durch eine Schenkung des Münchner Galeristen van de Loo wurde die Sammlung 1997 um 200 Werke der expressiven Malerei der Nachkriegszeit ergänzt.

Innenansicht eines Ausstellungsraumes in der Tübinger Kunsthalle während der Ausstellung "Herzstücke". (Foto: SWR, Miriam Plappert)
Auch Werke der sogenannten "Neuen Wilden", etwa von Salomé, sind in der Tübinger Kunsthalle zu sehen.

Die Sammlung der Kunsthalle Emden verfüge damit über ein
unverwechselbares Profil an überwiegend bildnerischen Werken, das
nicht nur die Vorlieben der Sammler widerspiegelt, sondern für uns
heute nicht zuletzt auch den Herzschlag des 20. Jahrhunderts mit
seinen emotionalen Höhen und Tiefen sinnlich erlebbar macht",
sagte die Direktorin der Kunsthalle.

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