Es ist rund ein Jahr her, dass Landwirt Daniel Armbruster aus Pliezhausen (Kreis Reutlingen) seine schottischen Hochlandrinder an den Forstbezirk "Einsiedel" im Schönbuch ausgeliehen hat. Für ein Projekt, das den Forst natürlicher und ökologischer machen soll. Denn statt mit Maschinen, wie es seit Langem Standard ist, soll der Forstbezirk hier ausschließlich von den Rindern gepflegt werden.
Rinder verhindern Waldwuchs im Schönbuch
Das funktioniere durch das natürliche Verhalten der Tiere, erklärt Forstrevierleiter Christian Koch. "Die Rinder leisten ganz viele Sachen", sagt er. Das Wichtigste für den Forstbetrieb: Die Tiere sorgen dafür, dass die Landschaft in der Lindenallee erhalten bleibt. Die Tiere fressen junge Sträucher und ebnen Wege und verhindern so, dass sich ein junger Wald entwickelt.
Außerdem hinterlassen die Tiere ihren fruchtbaren Kot. Der sorge dafür, dass unterschiedliche Insekten und Pilze häufiger vorkommen. Und mit ihren Ausscheidungen transportieren die Rinder auch Samen weiter. Ein fast automatisches, ökologisches Pflegeprogramm für den Forstbezirk, findet Christian Koch.

Enge Verbindung zu den Tieren
Der Besitzer der Rinder, Daniel Armbruster, hatte sich die Tiere bereits viele Jahre zuvor zugelegt. Ihm und seiner Familie ist die schottische Tierart inzwischen ans Herz gewachsen. Aber nicht nur die Familie des Landwirts freut sich an den Tieren: Bei Spaziergängern im Forst sind die Rinder immer sehr beliebt. Manche Spaziergänger kommen sogar extra vorbei, um sich die Tiere anzusehen.
"Wir sind am Mittwoch aus Schottland zurückgekommen und haben dort sehr mühevoll nach diesen Hochlandrindern gesucht. Und dann habe ich die hier gesehen und musste wirklich lachen!"
Tierische Rasenmäher: Forstpflege ohne Maschinen
Das Projekt zeigt sich auch für den Forst selbst als voller Erfolg. Seit die Tiere in den Bezirk eingeführt wurden, sei keine maschinelle Pflege mehr notwendig. Das regeln nun die neuen Bewohner.