In Sigmaringen und Freudenstadt ist bereits kein einziges Intensivbett mehr frei. Das zeigt das Intensivbettenregister DIVI. Nach Angaben der Kliniken mussten in den beiden Landkreisen auch schon planbare Operationen verschoben werden. In Tübingen hingegen können die Patienten wie geplant operiert werden. Die Uniklinik hat mit 67 Betten allerdings auch die größte Intensivstation in der Region. Zum Vergleich: Sigmaringen hat nur zehn, Freudenstadt sogar nur sechs Intensivbetten.

Rottweil mit zweihöchster Inzidenz in Baden-Württemberg
Auch im Schwarzwald-Baar-Klinikum in Villingen-Schwenningen werden bereits wieder Operationen verschoben. 61 Corona-Infizierte liegen dort, neun davon auf der Intensivstation, Tendenz steigend. Besonders dramatisch ist die Lage im Landkreis Rottweil. Die Inzidenz ist die zweithöchste in ganz Baden-Württemberg, es gibt neun Intensivbetten, sechs davon sind mit Covid-19-Patientinnen belegt. In Tuttlingen ist die Lage noch entspannt – die Klinikleitung rechnet aber damit, sehr bald Personal von anderen Bereichen abziehen und dann auch geplante Operationen absagen zu müssen
Belegung der Intensivstationen könnte schnell steigen
Einen direkten Zusammenhang zwischen den vollen Intensivstationen und dem Verschieben planbarer Operationen gibt es aber nicht. Denn diese Patienten werden nach ihrer Operation selten auf der Intensivstation behandelt. Der Anteil der Corona-Patienten auf den Intensivstationen der Region ist auch sehr unterschiedlich. Im Kreis Sigmaringen sind vier der zehn Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt. In den Reutlinger Kreiskliniken sind es sogar nur drei von 18 Betten. Insgesamt werden laut eines Kliniksprechers derzeit 46 Covid-Patienten behandelt. Jedoch könne man nicht vorhersagen, wie viele davon auf die Intensivstationen verlegt werden müssen. Das stelle ein gewisses Risiko dar – die Auslastung der Intensivbetten könnte also schnell steigen.