Eine Kassette mit einem negativen Coronatest.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Peter Kneffel)

ab 30. Juni kostenpflichtig

Corona-Schnelltests nur noch für wenige kostenlos - in Tübingen für alle

Stand

Corona-Schnelltests kosten deutschlandweit ab 30. Juni für die meisten drei Euro oder mehr. In der Stadt Tübingen gibt es jedoch auch weiterhin kostenfreie Tests.

Die Tübinger Pandemiebeauftragte und Notärztin Lisa Federle hatte schon vor einer Woche angekündigt: Die Tests in Tübingen bleiben kostenfrei. Allerdings beschränkt das Deutsche Rote Kreuz sein Angebot auf eine verbleibende Teststation, am Zinser-Dreieck. So könne sich auch weiterhin zum Beispiel die Enkelin kostenlos testen lassen, bevor sie ihren Opa besuche, sagte Federle. Die Tests werden mit Spendengeldern des Deutschen Roten Kreuzes finanziert.

Eine Kassette mit einem negativen Coronatest.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Peter Kneffel)
Coronatests sind weiterhin sinnvoll

Reutlingen, Freudenstadt und Sigmaringen verlangen Geld

In anderen Landkreisen kosten die Tests größtenteils drei Euro oder mehr. Bei der Teststation in den Easy Sports Fitnessstudios in Sondelfingen muss keiner mehr als die drei Euro zahlen.

Immer weniger Teststationen

Im Landratsamt Reutlingen beobachtet man zugleich seit einiger Zeit, dass verschiedenste Teststationen schließen, so eine Sprecherin. Das sei ein Prozess, der schon begonnen habe, seit man keine Schnelltests mehr brauche, um Restaurants zu betreten oder Konzerte zu besuchen.

Baden-Württemberg

Neue Verordnung greift auch in BW Corona-Test ab 30. Juni kostenpflichtig: Wer muss zahlen und wer nicht?

Die kostenlosen Corona-Schnelltests für alle Bürgerinnen und Bürger werden abgeschafft. Doch es gibt Ausnahmen. Wer darf sich künftig wie und wo testen lassen? Die wichtigsten Antworten.

Denselben Trend beobachtet das Landratsamt in Sigmaringen. Die Teststelle "In den Burgwiesen" in Sigmaringen ist eine der letzten im Kreis. Sie verlangt ab dem 1. Juli 3 Euro pro Test von Personen ohne Nachweis, dass sie besonders gefährdet sind, aber mit einem Testgrund wie einer anstehenden Familienfeier. 10 Euro sollte sie von Personen verlangen können, die sich ohne Anlass testen lassen. Dass das jemand bewusst zugeben werde, glaubt Betreiber Simon Wolf aber nicht. Deshalb werde es vermutlich keine Tests geben, für die er 10 Euro berechnen könne.

Chaostage für Testzentren

Er drehe heute durch, sagte Wolf dem SWR. Erst in zwei Wochen werde er voraussichtlich erfahren, welche Nachweise er vorlegen müsse, damit ihm die Kassenärztlichen Vereinigung die Tests erstatten werde. Nun müsse er befürchten, "unwissentlichen Abrechnungsbetrug" zu begehen.

Das Schnelltestzentrum im Martinique in Freudenstadt verlangt die gängigen drei Euro pro Schnelltest von nicht vulnerablen Personen mit Testgrund, ohne Anlass werden 19,95 Euro fällig.

Eine Freudenstädter Apotheke will noch auf genauere Angaben vom Apothekerverband warten, bevor sie sich auf Preise für Schnelltests ohne Anlass festlegt. Die Regelungen, was sie erstattet bekomme, seien etwas kurzfristig und unübersichtlich bekanntgegeben worden.

Test ohne Anlass teurer

Bund und Länder haben nämlich beschlossen, die Tests nicht mehr ohne Anlass für alle kostenfrei anzubieten, sondern nur noch für vulnerable Gruppen - zum Beispiel Frauen im ersten Drittel der Schwangerschaft oder Menschen in häuslicher Pflege. Wer eine Veranstaltung besuchen will, eine rote Warnung auf der Corona-App hat, oder jemanden aus einer Risikogruppe treffen will, muss drei Euro zahlen.

Anlasslose Tests, so das Bundesgesundheitsministerium, könnten Labore überlasten und die Statistik verfälschen. Wer dennoch einen mache wolle, müsse ihn voll bezahlen.

Gesundheitsministerium muss sparen

Bisher bekamen Bürgerinnen und Bürger ohne Corona-Symptome und ohne konkreten Anlass einen kostenlosen Test pro Woche. Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kostete das eine Milliarde Euro pro Monat. Das sei für den Bund zu teuer geworden.

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