Frauen eine Bühne geben

Tübinger Komponistinnen-Fest: Das Programm ist da

Stand
AUTOR/IN
Nadine Ghiba

Mozart, Bach oder Beethoven sind bekannte Komponisten. Aber wer kennt Josephine Lang, Emilie Mayer oder Luise Adolpha le Beau? Komponistinnen wurden lange Zeit benachteiligt.

Im klassischen Konzertbetrieb waren Werke von Frauen lange Zeit unterrepräsentiert. Die Stadt Tübingen will daran etwas ändern und Komponistinnen von früher und heute mit einem zehntägigen Festival bekannter machen. Am Montag wurde das Programm vorgestellt.

Komponistinnen aus aller Welt

Das Komponistinnen-Fest ist vom 29. September bis zum 8. Oktober. Laut Stadtverwaltung Tübingen sind insgesamt rund 50 verschiedene Veranstaltungen geplant. Stücke von lokalen, aber auch internationalen Komponistinnen sollen aufgeführt werden. Es gibt zum Beispiel mehrere Erstaufführungen, wie ein Orchesterwerk der estnischen Komponistin Mari Vihmand. Auch international bekannte Musikerinnen und Musiker sind zu Gast, wie zum Beispiel die Cellistin Raphaela Gromes und der Pianist Julian Riem.

Tübinger Komponistinnen Fest (Foto: Pressestelle, Stadt Tübingen)
Das Logo des Komponistinnen-Fests: Zu sehen sind die Komponistin Josephine Lang, Emilie Mayer, Ethel Smyth und Luise Adolpha Le Beau. Sie lebten in einer Zeit, in denen Frauen das Komponieren kaum zugetraut wurde.

Auch Ausstellungen, Vorträge, Filme beim Festival

Für den 7. Oktober ist ein großes Abschlusskonzert geplant - mit dem Südwestdeutschen Kammerchor Tübingen, der Johanneskantorei und dem Chor Semiseria. Neben Konzerten wird es Ausstellungen, Vorträge und Filmvorstellungen geben, so die Stadtverwaltung. Bei der Organisation beteiligen sich unter anderem die Universität Tübingen, die Hochschule für Kirchenmusik und das Tübinger Bildungszentrum und Archiv für Frauengeschichte.

Blick auf Tübinger Komponistin

Im Fokus des Festivals steht außerdem die Tübinger Komponistin Josephine Lang, die im 19. Jahrhundert lebte. Ihr zu Ehren wird ein Wettbewerb für Sängerinnen und Pianistinnen ausgetragen. Eine Jury vergibt Preisgelder und Konzerthonorare im Gesamtwert von 30.000 Euro, so die Stadt Tübingen. Aber auch das Publikum darf mit abstimmen. Der Wettbewerb soll Musikerinnen und Musiker dazu anregen, die Lieder der Komponistin und ihrer Zeitgenossinen kennenzulernen und dauerhaft in ihr Repertoire aufzunehmen, heißt es.

Mehr zu Frauen in der Musik

Fakten zum Frauentag Von wegen Gleichstellung: Warum Musikerinnen in Deutschland 20 Prozent weniger verdienen als Musiker

Während Frauen in Deutschland im Schnitt 18 Prozent weniger verdienen als Männer, ist die Lohndifferenz im Kulturbetrieb mit 20 Prozent besonders eklatant. Warum ist das so?

Stand
AUTOR/IN
Nadine Ghiba