Im klassischen Konzertbetrieb waren Werke von Frauen lange Zeit unterrepräsentiert. Die Stadt Tübingen will daran etwas ändern und Komponistinnen von früher und heute mit einem zehntägigen Festival bekannter machen. Am Montag wurde das Programm vorgestellt.
Komponistinnen aus aller Welt
Das Komponistinnen-Fest ist vom 29. September bis zum 8. Oktober. Laut Stadtverwaltung Tübingen sind insgesamt rund 50 verschiedene Veranstaltungen geplant. Stücke von lokalen, aber auch internationalen Komponistinnen sollen aufgeführt werden. Es gibt zum Beispiel mehrere Erstaufführungen, wie ein Orchesterwerk der estnischen Komponistin Mari Vihmand. Auch international bekannte Musikerinnen und Musiker sind zu Gast, wie zum Beispiel die Cellistin Raphaela Gromes und der Pianist Julian Riem.
Auch Ausstellungen, Vorträge, Filme beim Festival
Für den 7. Oktober ist ein großes Abschlusskonzert geplant - mit dem Südwestdeutschen Kammerchor Tübingen, der Johanneskantorei und dem Chor Semiseria. Neben Konzerten wird es Ausstellungen, Vorträge und Filmvorstellungen geben, so die Stadtverwaltung. Bei der Organisation beteiligen sich unter anderem die Universität Tübingen, die Hochschule für Kirchenmusik und das Tübinger Bildungszentrum und Archiv für Frauengeschichte.
Blick auf Tübinger Komponistin
Im Fokus des Festivals steht außerdem die Tübinger Komponistin Josephine Lang, die im 19. Jahrhundert lebte. Ihr zu Ehren wird ein Wettbewerb für Sängerinnen und Pianistinnen ausgetragen. Eine Jury vergibt Preisgelder und Konzerthonorare im Gesamtwert von 30.000 Euro, so die Stadt Tübingen. Aber auch das Publikum darf mit abstimmen. Der Wettbewerb soll Musikerinnen und Musiker dazu anregen, die Lieder der Komponistin und ihrer Zeitgenossinen kennenzulernen und dauerhaft in ihr Repertoire aufzunehmen, heißt es.