Zukunft der evangelischen Landeskirche gestalten

Viola Schrenk aus Tübingen möchte Landesbischöfin werden

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Nela Fichtner

Am 17. März entscheidet die Württembergische Evangelische Landessynode über die Nachfolge von Landesbischof July. Für die Wahl kandidiert unter anderem Viola Schrenk aus Tübingen.

Eine Frau an der Spitze der Evangelischen Landeskirche Württemberg – das hat es noch nie gegeben. Die 51-jährige Theologin Viola Schrenk aus Tübingen möchte das Amt antreten und kandidiert als Nachfolgerin von Landesbischof Frank Otfried July. Neben Schrenk bewerben sich auch Ernst-Wilhelm Gohl aus Ulm und Gottfried Heinzmann aus der Region Stuttgart.

Viola Schrenk (Foto: SWR, Privatfoto)
Dr. Viola Schrenk, Kandidatin für die Bischofswahl 2022

Das Interesse an anderen Kulturen und Religionen zieht sich wie ein roter Faden durch Schrenks Leben. Sie hat am Berliner Lehrstuhl für christlich-jüdische Studien promoviert und den Ausschuss Mission, Ökumene und Entwicklung in der württembergischen Synode geleitet. Lange war sie Pfarrerin im Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd.

"Die Kirche sollte nicht nur auf sich gucken, sondern den Blick weiten. Dadurch fließt neue Inspiration."

Der Austausch zwischen den Generationen liegt Schrenk am Herzen. Als Studieninspektorin des Tübinger Stifts lebt sie unter einem Dach mit ihrer 91-jährigen Mutter und 130 Theologie-Studierenden. Sie weiß genau, was junge Kirchenmitglieder bewegt, und teilt deren Wunsch nach mehr Akzeptanz von vielfältigen Beziehungen. Schrenk wird oft nach ihrem Familienstand gefragt. Als Unverheiratete fühlt sie sich aber keineswegs alleinstehend. Menschen lebten schließlich in allen möglichen Konstellationen zusammen und das sei auch gut.

"Als Kirche müssen wir endlich wahrnehmen, dass unsere Kirchenmitglieder in ganz verschiedenen Lebenszusammenhängen leben."

Sie alle verdienten den Segen und die Offenheit der württembergischen Landeskirche, so die 51-Jährige. Als Bischöfin wolle sie erstmal zuhören, was die Gemeindemitglieder denken und wollen, um dann mit ihnen gemeinsam die Zukunft der Landeskirche zu gestalten. Sie wolle den Blick sowohl auf die innerkirchlichen Belange richten, als auch auf gesellschaftliche und globale Themen.

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