Blumen heißen Flüchtlinge an neuem Ankunftszentrum in Meßstetten willkommen. (Foto: SWR, Matthias Neumann)

BW-Flüchtlingsunterkünfte auf dem Prüfstand

Ukraine-Krieg: Justizministerin Gentges lobt Ankunftszentrum Meßstetten

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Die baden-württembergische Justiz- und Migrationsministerin Marion Gentges (CDU) war am Donnerstag im neuen Ankunftszentrum für Ukraine-Flüchtlinge im Zollernalbkreis zu Besuch.

Bei einem Rundgang durch die ehemalige Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Meßstetten (Zollernalbkreis) konnte sich Marion Gentges (CDU) einen Eindruck von dem neuen Ankunftszentrum verschaffen. Kreis und Land betreuen die Unterkunft gemeinsam. Gentges sagte, dass das, was hier in den vergangenen zwei Wochen aufgebaut wurde, vorbildlich sei.

Delegation von Ministern an neuem Flüchtlings-Ankunftszentrum in Meßstetten. (Foto: SWR, Matthias Neumann)
Rundgang im neuen Ankunftszentrum, unter anderem mit Justiz- und Migrationsministerin Marion Gentges (links) und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (rechts).

Erste Flüchtlinge bereits angekommen

Seit der Inbetriebnahme am Mittwoch wurden bereits 230 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen. Nach Angaben des Ministeriums sollen in der ehemaligen LEA und früheren Zollernalb-Kaserne insgesamt rund 800 Menschen untergebracht werden. Mit frisch bepflanzten Blumenkübeln und Spielgeräten für die Kinder will die Unterkunft die ukrainischen Flüchtlinge willkommen heißen.

Bundeswehr-Übungen in der Nähe

Der Landrat im Zollernalbkreis, Günther-Martin Pauli (CDU), gab bei dem Besichtigungstermin zu bedenken, dass sich der Standort nur bedingt für die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen eigne. Ganz in der Nähe der Unterkunft liegt der Truppenübungsplatz Heuberg. Ein Ort, an dem Bundeswehrsoldaten den Umgang mit Waffen und Munitionen proben.

"Da wird gesprengt, da wird geschossen. Wir haben da auch schon manches Mal zusammengezuckt. Wie geht es wohl dann erst den Menschen, die schwer traumatisiert bei uns ankommen?"

Neuer Spielplatz vor ehemaliger LEA in Meßstetten. (Foto: SWR, Matthias Neumann)
Spielplatz beim Ankunftszentrum Meßstetten

Streit wegen LEA-Wiedereröffnung vorübergehend beigelegt

Die Geflüchteten sollen nur vorübergehend im Ankunftszentrum bleiben. Zur Frage, ob die stillgelegte LEA in Meßstetten wieder reaktiviert wird, hatte es noch im Januar einen scharfen Streit zwischen Stadt und Land gegeben. Die Kommune positionierte sich klar dagegen, weil sie befürchtete, dass eine Flüchtlings-Unterkunft in Widerspruch zu dem geplanten Gewerbegebiet stehen könnte. Angesichts des Ukraine-Krieges haben Stadt und Landkreis allerdings von sich aus angeboten, dort Plätze für Geflüchtete zu schaffen. Das Ankunftszentrum für Menschen aus der Ukraine soll nämlich nur vorübergehend bestehen.

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