Bei einem Rundgang durch die ehemalige Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Meßstetten (Zollernalbkreis) konnte sich Marion Gentges (CDU) einen Eindruck von dem neuen Ankunftszentrum verschaffen. Kreis und Land betreuen die Unterkunft gemeinsam. Gentges sagte, dass das, was hier in den vergangenen zwei Wochen aufgebaut wurde, vorbildlich sei.

Erste Flüchtlinge bereits angekommen
Seit der Inbetriebnahme am Mittwoch wurden bereits 230 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen. Nach Angaben des Ministeriums sollen in der ehemaligen LEA und früheren Zollernalb-Kaserne insgesamt rund 800 Menschen untergebracht werden. Mit frisch bepflanzten Blumenkübeln und Spielgeräten für die Kinder will die Unterkunft die ukrainischen Flüchtlinge willkommen heißen.
Bundeswehr-Übungen in der Nähe
Der Landrat im Zollernalbkreis, Günther-Martin Pauli (CDU), gab bei dem Besichtigungstermin zu bedenken, dass sich der Standort nur bedingt für die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen eigne. Ganz in der Nähe der Unterkunft liegt der Truppenübungsplatz Heuberg. Ein Ort, an dem Bundeswehrsoldaten den Umgang mit Waffen und Munitionen proben.
"Da wird gesprengt, da wird geschossen. Wir haben da auch schon manches Mal zusammengezuckt. Wie geht es wohl dann erst den Menschen, die schwer traumatisiert bei uns ankommen?"

Streit wegen LEA-Wiedereröffnung vorübergehend beigelegt
Die Geflüchteten sollen nur vorübergehend im Ankunftszentrum bleiben. Zur Frage, ob die stillgelegte LEA in Meßstetten wieder reaktiviert wird, hatte es noch im Januar einen scharfen Streit zwischen Stadt und Land gegeben. Die Kommune positionierte sich klar dagegen, weil sie befürchtete, dass eine Flüchtlings-Unterkunft in Widerspruch zu dem geplanten Gewerbegebiet stehen könnte. Angesichts des Ukraine-Krieges haben Stadt und Landkreis allerdings von sich aus angeboten, dort Plätze für Geflüchtete zu schaffen. Das Ankunftszentrum für Menschen aus der Ukraine soll nämlich nur vorübergehend bestehen.