Die Idee kam weder aus dem Rathaus, noch von einer Marketing-Agentur. Birgit Kirschenmann arbeitet in einer großen Schopflocher Backstube. Beim Belaugen von Brezeln fiel ihr ein, dass Schopfloch einen Wanderweg brauchen könnte, einen Jubiläumswanderweg.

Der Weg sollte rund um die Ortschaft herumführen, so dass man sie fast immer im Blick hat und von allen Seiten sehen kann. Und er sollte an einigen landschaftlichen Besonderheiten entlang führen.
Offene Türen im Rathaus
Bürgermeister Klaas Klaassen war nicht schwer zu überzeugen. Ihm gefiel die Idee von etwas Bleibendem, das Schopfloch positiv erlebbar macht, und noch lange an das Jubiläum 1.250 Jahre Schopfloch erinnern wird.

Schilder sind Teil eines großen Systems
Allerdings kann man nicht einfach so einen Wanderweg ausschildern. Der Schwarzwaldverein wacht darüber, dass alles seine Ordnung hat, dass die Ausschilderung ins System passt und dass alle Wege auch digital dokumentiert sind.
Start am Bahnhof Schopfloch
Der Schopflocher Wegewart Karl Frey hat sich um all das gekümmert, und er betont: Sowas mache ihm Spaß. Man kann den Weg beginnen, wo man will, es ist ein Rundweg. Es gilt aber die Empfehlung, am Schopflocher Bahnhof zu starten.

Dann kommt man vorbei an einer Wiese, wo im Frühling die Küchenschellen blühen, an einem ehemaligen Friedhof, an Streuobstwiesen. Und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass auf Höhe eines Biolandhofs Kühe die Landschaft zwischen Wandernden und Schopfloch beleben.

Fast vergessene Verteidigungsanlage
Im Westen Schopflochs geht es hinunter in einen Wald, den ein kugelförmiger Berg bewacht. Ein historischer Ort, sagt Karl Frey. Obwohl ungewiss sei, was für eine Burg die "Kugelburg" war. Als kleiner Junge war er mit der Schule da, um Archäologisches zu finden, aber außer den Resten eines Ringwalls fanden sie nichts. Gut möglich, dass einst aus dem Glatttal Angreifer kamen, gegen die man sich von dort oben verteidigten musste.

Höchster Punkt Schopflochs: der Rödelsberg
Der schönste Flecken auf der Wanderung, sagt deren Ideengeberin Birgit Kirschenmann, ist der Rödelsberg. Zugleich ist er der höchste Punkt Schopflochs. Von dort blickt man zur Schwäbischen Alb auf der einen Seite und zum Schwarzwald bis hin zur Hornisgrinde auf der anderen. Und dazwischen kann man bei besonders klarem Wetter die Schweizer Alpen sehen.

Insgesamt sollte man für die gut neun Kilometer lange Wanderung rund zweieinhalb Stunden einplanen. Dabei gilt es etwa 140 Höhenmeter zu überwinden. Wenn man bedenkt, dass Schopfloch auf einem Berg liegt und von Tälern umgeben ist, ist das vergleichsweise wenig.