Acker bei landwirtschftlichen Betrieb zum Gemüse selber ernten (Foto: SWR)

Günstiger als im Hofladen

Aktion in Reutlingen: Gemüse selbst ernten und Geld sparen

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Magdalena Knöller

Wer keinen Garten hat, kann trotzdem Gemüse selbst ernten: auf dem Hofgut Alteburg bei Reutlingen. Das Gemüse ist dann günstiger als im Hofladen. Und es geht sogar noch günstiger.

Vor wenigen Tagen ist die Aktion zum Selberernten gestartet. Das Angebot wird angenommen: Um Punkt 10 Uhr kommen die ersten Familien mit Kindern, um unter Anleitung von Doris und Sohn Markus Pank auf den Acker oder ins Gewächshaus zu gehen. Der kleine Lars aus Reutlingen-Gönningen will unbedingt zu den Bohnen. Er ist mit seiner Oma, Tante und Cousine da. Ruckzuck sind die mitgebrachten Schüsseln voll.

Kinder ernten selber Gemüse im Gewächshaus (Foto: SWR)
Nach dem Ernten wird gewogen und gerechnet: Die Kinder sind ganz stolz auf ihre selbstgeernteten Bohnen und Tomaten.

Deshalb die Aktion zum Selberernten

Doris Pank vom Hofgut Alteburg sagte dem SWR, dass sie mit dem Angebot zum Selberernten am Hof begonnen haben, damit sie das viele reife Gemüse nicht an die Hühner verfüttern müssen. Denn seit dem Ukraine-Krieg und der Energiekrise sei abends deutlich weniger los im Hofladen. Neben den Mehr-Einnahmen hätten Kinder und Erwachsene außerdem die Möglichkeit, selbst zu entdecken und zu erkennen, wie und wo ihr Gemüse oder Salat wächst und was an Arbeit dahintersteckt.

Kinder ernten Tomaten im Gewächshaus gemeinsam mit einer Landwirtin (Foto: SWR)
Doris Pank zeigt den Kindern, wie sie die Tomaten am besten ernten. Insgesamt 600 Tomatenpflanzen stehen in dem Gewächshaus auf dem Hofgut Alteburg.

Gemüse selbst ernten: So viel günstiger als Kaufen

Neben dem Spaß an der Ernte haben Kundinnen und Kunden auch einen Kostenvorteil, wenn sie das Gemüse selbst ernten. Laut Familie Pank ist das Gemüse dann um 25 bis 33 Prozent günstiger als im Hofladen. Je nachdem, wie aufwändig die Ernte ist: Beim Kilo Cocktailtomaten sei der Preisunterschied größer als bei den großen Ochsenherztomaten, so Olaf Pank.

Gärtner erklärt wie die Ernte der Bohnen funktioniert (Foto: SWR)
Markus Pank führt eine Kundin über den Acker und hilft ihr beim Ernten. Sie ist begeistert von dem Angebot und kauft alles frisch Geerntete für eine Gemüsesuppe ein.

Das gibt es auf dem Acker und im Gewächshaus

Aktuell ist das Gewächshaus voll mit verschiedenen Tomaten – alle biologisch angebaut. Auch Zucchinis gibt es im Gewächshaus. Die kann man aber auch auf dem Acker im Freien ernten: Grüne und gelbe sind dabei. Zurzeit ist der Acker voll mit Hokkaido-Kürbissen, Zwiebeln und Mangold. Am Zaun ranken unterschiedliche Busch- und Stangenbohnen in den Farben grün, gelb und violett. Salat und Petersilie gibt es auch zum Selbstschneiden. Markus Pank unterstützt als Gärtner dabei.

Gärtner bei der Arbeit auf dem Gemüseacker (Foto: SWR)
Knut Sikorski aus Reutlingen-Hohbuch hilft zurzeit täglich beim Unkraut jäten und verdient sich so seine Ernte. Die Zeit auf dem Acker tut ihm gut, erzählt er.

Sonderaktion: Geldverdienen mit Unkraut jäten

Wer nicht nur günstiger Gemüse haben will, sondern sich auch noch Geld dazu verdienen möchte, kann Familie Pank beim Unkraut jäten unterstützen. Dafür gibt es zwölf Euro pro Stunde. Die kann man dann gleich gegenrechnen mit dem selbstgeernteten Gemüse oder frischen Eiern und Milch vom Hof. Knut Sikorski aus Reutlingen-Hohbuch ist zurzeit täglich da. Das Beinwell und Hasenkraut, das er als Unkraut aus der Erde holt, verwendet seine Frau sogar weiter: Sie macht aus den Blättern und Wurzeln Tee und Salben. Knut Sikorski nutzt die Zeit auf dem Acker, um mal abzuschalten und die Ruhe in der Natur zu genießen, wie er sagt. Eine klare Win-Win-Aktion.

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