Nirgendwo sonst gebe es ein vergleichbares Projekt im ländlichen Raum, so Ulrich Fiedler. Dabei sollen die Menschen nicht nur in den Städten möglichst auf Bus und Bahn umsteigen, so der Gedanke des Projekts, sondern auch dort, wo die Wege besonders lang und Leihfahrzeuge rar sind.

Die Leihfahrräder sollen es beispielsweise Pendlern möglich machen, die letzten Kilometer zur Bushaltestelle oder von der Bahnstation bis nach Hause mit dem Rad zurück zu legen. Dafür seien neue Mobilitätsformen nötig, mit denen man auf das Auto verzichten kann, so Landrat Fiedler.

Die ersten zehn E-Bikes sind am Donnerstag in Betrieb gegangen. Der Kreis Reutlingen hatte sich um das Modellprojekt beworben und mit den Gemeinden Münsingen und Engstingen den Zuschlag des Bundes erhalten.
"Am liebsten wäre ich drauf sitzen geblieben und gleich durchs Lautertal gefahren, weil diese Räder tatsächlich nicht nur citytauglich sind, sondern auch landtauglich. Und das ist für eine Flächenkommune wie Münsingen existenziell."
Buchung und Routenvorschläge per App
In den kommenden zwei Jahren soll den Menschen der Umstieg auf den ÖPNV schmackhaft gemacht werden. Die Räder werden per App gebucht, auf einer online-Plattform können sich die Nutzer Routenvorschläge anzeigen lassen. Bezahlt wird dabei erst, wenn man das Rad ausleiht.

Am Samstag können Interessenten auf den Wochenmärkten in Münsingen und Engstingen die Leihräder testen. Auch auf Supermarktparkplätzen soll das Angebot den Bürgern nahegebracht werden. Nach und nach ist die Anschaffung von insgesamt bis zu 100 E-Bikes für das Projekt geplant. Wenn sich das Projekt in den kommenden beiden Jahren als erfolgreich erweist, soll es fortgeführt werden.