Noch Mitte des Monats fehlten auch in Reutlingen Grundnahrungsmittel wie Mehl, Nudeln, Reis, Zucker oder Öl. Auch Hygieneartikel wie Windeln oder Zahnbürsten waren knapp.

Deshalb veröffentlichte die Reutlinger Tafel einen Hilferuf und bat um private Warenspenden. Denn die Reutlinger Tafel wollte auch Flüchtlingen aus der Ukraine helfen. Dieser Aufruf sei sehr erfolgreich gewesen, so Joachim Rückle vom Diakonieverband, dem Träger der Tafel. Er habe viele Menschen veranlasst, für die Tafel zu spenden. Es sei toll, wie viele sich da einsetzen.
Grundprobleme sind steigende Preis für Lebensmittel und Energie
Rückle hofft, dass diese große Spendenbereitschaft anhält. Denn das Grundproblem seien die stark steigenden Preise für Lebensmittel und Energie. Das führe zum einen dazu, dass die Lebensmittelhändler knapper disponieren. Deshalb bleibe weniger Ware übrig, die der Tafel gespendet werden. Zum anderen rechnet Rückle wegen der hohen Energiepreise mit Nachzahlungen bei der Stromrechnung. Denn der Kühlraum und die verschiedenen Kühlschränke und -truhen der Reutlinger Tafel brauchen viel Strom.

In Tübingen gibt es keine eindeutige Tendenz
Auch die Tübinger Tafel leidet unter den hohen Energiekosten, nicht nur für die notwendige Kühlung vieler Lebensmittel. Auch der Kraftstoff für die drei Fahrzeuge der Tafel ist viel teurer geworden. Bei den Ausgaben dafür gehe es ans Eingemachte, sagte Reinhardt Seibert, der Vorstand der Tübinger Tafel, dem SWR. Deshalb fehle womöglich Geld. Der geplante Umstieg auf Elektromobilität könnte sich verzögern. Mittlerweile würden mehr Flüchtlingen aus der Ukraine einkaufen. Doch besondere Probleme mit dem Warennachschub gebe es in Tübingen nicht. Das sei immer ein Auf und Ab. Noch sei keine Tendenz absehbar. Er sei froh, dass die Tübinger Tafel einiges an Spenden bekomme. Gerade von Privatleuten sei in letzter Zeit mehr gespendet worden, so Seibert.

Genügend Waren in Horb und Calw
In Horb (Kreis Freudenstadt) und auch in Calw haben die Tafelläden genügend Ware. Das liege daran, dass man seit geraumer Zeit ein großes und starkes Spendernetzwerk habe, so Michael Vogelmann von der Caritas, dem Träger der Tafeln. Es gebe eine hohe Identifikation mit den Zielen der Tafeln. Bisher seien immer zuverlässig Lebensmittel von Supermärkten der Region gespendet worden.